Hotspot & WLAN und die Zukunft

Ich bin oft unterwegs und treffe viele Menschen. Dabei fliege ich kaum mehr durch die Luft, kommuniziere aber um so lieber kabellos via „air“ mit der Welt. Gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln und Räumen, bei Universitäten oder Unternehmen, in Kaffees und Restaurant, Institutionen oder Verbänden und wo auch immer.

Wie meine Reisen und Treffen dem „Vernetzen“ dienen, so möchte ich unterwegs mit dem Rest der Welt vernetzt sein. So ist es immer wieder sehr praktisch, wenn ich ein WLAN finde, in das ich rein darf. Da ich ein aufwändiger Netznutzer zu sein scheine, bin ich mit UTMS & CO nicht zufrieden. Mit LTE (Long Term Evolution) habe ich selber noch keine Erfahrungen, da ich kein LTE-fähiges Gerät habe.

Habe aber Leuten mit LTE-fähigen Geräten über die Schulter geguckt. Das Tempo war wirklich sehr eindrucksvoll. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass das LTE wieder mal eine kleine Revolution bringen wird – und es dann mit der mobilen Welt noch mehr ab gehen könnte als heute schon.

Vielleicht gibt es bald ja nur noch LTE und die vielen WLAN-Netze werden überall abgebaut. Wäre auch wieder ein Fortschritt hin zu „weniger Verschwendung“ durch diese ausufernd zahlreichen parallelen WLANs an vielen Orten.

So weit sind wir aber noch nicht. Die Nutzung von LTE würde für mich bedeuten, dass ich mir schon wieder neue Technologie kaufen müsste. Damit will ich noch ein wenig warten. Unterwegs nutze ich verschiedene Geräte (Smartphone, Pad, Notebookes mit Stick). Die können alle kein LTE und bin mit trotzdem mit all diesen ganz zufrieden. Da ich aber nicht schon wieder alles neu kaufen will, warte ich auf eine wirklich neue Generation von Hardware – die dann selbstverständlich LTE können wird.

Deshalb bin ich oft auf der Suche nach freien WLANs. Und WLANs gibt es ja auch fast überall. Allerdings sind sie für mich nicht erreichbar. Oft habe ich eine zweistellige Anzahl von Netzen mit voller Stärke in der Anzeige, aber alle sind passwort geschützt. Nur wenn ich als Gast in modernen Unternehmen, Institutionen, Hotels oder sonstigen Lokationen bin, habe ich in der Regel kein Problem. Denn gerade „gute“ Firmen mit einer vernünftigen und modernen (Unternehmens-)Kultur verfügen auch über ein WLAN, über welches sie ihren Gästen einen einfachen Zugang ins Internet bieten. Quasi als Teil ihrer Gastfreundschaft.

Auch die Telekom und alte Unternehmen wie zum Beispiel die Bahn in ihren Lounges und in manchen Zügen auf leider nur wenigen Strecken machen das mit ihren Internet-Angebot ganz gut. Es gibt aber auch immer noch zahlreiche Institutionen und Unternehmen, bei denen es immer schwierig bis unmöglich ist, ins WLAN zu kommen. Dies sind oft größere und ein wenig komplizierte Unternehmen. Da wundere ich immer und hoffe, dass doch bald flächendeckend LTE kommen möge.

Wenn ich als Gast ins WLAN gehe, freue ich mich, wenn das Passwort noch vom letzten Besuch gültig ist. Dann bin ich sofort im Netz. Ich finde es als Gast auch gut, wenn in den Räumen des Gastgebers das WLAN-Passwort für uns Gäste gut sichtbar ausgehängt wird.

Genauso recht ist es mir, wenn das WLAN kein Passwort hat und ich in einer Startmaske ein Häkchen machen muss, mit dem ich kund tue, dass ich mich an die Geschäftsbedingungen halten werde. Was ich beides sehr gerne mache – das Häkchen und mich „an die Bedingungen halten“. Eigentlich finde ich letzteres die vernünftigste Variante, auch weil offene Netze helfen, die gigantische Form der Verschwendung durch die vielen parallelen WLANs überall auf der Welt zu reduzieren. Die Zeit wäre doch eigentlich auch hier reif für „shared economics“.

Deshalb bedanke ich mich bei solchen guten Gastgeber an dieser Stelle ganz explizit.

Aber jetzt wechsle ich mal die Rolle und bin nicht mehr Gast sondern werde zum Gastgeber.

Zu Hause habe ich mich den Ängsten meiner Familienmitglieder gebeugt und unser WLAN verschlüsselt. Zwar sind so ziemlich alle Wahrscheinlichkeiten bei realen Risikoszenarien für unsere körperliche Unversehrtheit und unsere Güter zig-fach höher als für das Risiko, dass uns ein Angreifer über ein offenes WLAN schädigt.

Weil aber alles möglich ist und man sich vor allem schützen will, haben wir uns auch dem öffentlichen Überich gebeugt und ein Passwort vor unser WLAN gesetzt. Das ist aber gleich geblieben, seit dem wir dieses WLAN aufgebaut haben. Und der „moderne Teil“ unserer vielen Gäste freut sich auch darüber. Zwar haben sie unser Passwort längst vergessen. Ihr Geräte aber haben es sich gemerkt, so sind sie gleich wieder bei mir im Netz und fühlen sich dann hoffentlich wie zu Hause.

Im Unternehmen scheint das schwieriger zu sein. Da haben wir den expliziten Vorsatz, dass wir uns gesetzestreu verhalten. Und nehmen die Themen Sicherheit und Datenschutz genauso ernst, wie manch anderes, das der Gesetzgeber so erfunden hat. Auch wenn er uns das Leben nicht immer unbedingt leichter macht.

Also  stellen wir bei der InterFace AG sowohl im Headquarter in Unterhaching wie auch in unseren Geschäftsstellen unseren Gästen ein eigenes offenes WLAN mit dem Namen IF-OPEN zur Verfügung. Das ist zwar auch passwortgeschützt. Für unsere Gäste haben wir ein „werbewirksames“ Passwort gewählt. Es macht auf das große „F“ in „InterFace“ aufmerksam und weist darauf hin, dass es uns schon bald 30 Jahre gibt.

Das Passwort geben wir unseren Gästen, damit sie sich auch bei uns wie zu Hause fühlen. In den zentralen Gemeinschaftsräumen wie Seminarzone oder Besprechungszimmer hängen wir es aus. Unser IF-Open wird auch von mir und manchen Mitarbeitern gerne genutzt, da es direkt und proxyfrei ins Internet führt.

Vor kurzem wurde die Frage aufgeworfen: Sollen wir das Passwort unseres Gästenetzes ändern? Und wenn, wie häufig sollen wir es ändern?

Nach meinem Geschmack würde einmal in 50 Jahren genügen. (Zwinkern)

Ich versuche, das mal zu begründen: Ein stabiles, verlässliches und vor allem leicht zu merkendes Passwort für ein als offen gedachtes und auch so bezeichnetes aber trotzdem Passwort-geschütztes WLAN ist ein Segen. Wenn man dieses häufig ändert, dann macht man vielen Leuten eine vielleicht nur geringe aber doch immer wiederkehrende Mühe. Nur weil es (wahrscheinlich auch nur theoretisch) jemanden in oder in der Nähe des Gebäudes geben könnte, der bei uns den Internetzugang „klaut“ und auch noch „missbraucht“.

Wie realistisch eine solche Angst ist, weiß ich nicht. Ich schätze sie aber eher gering ein, wenn ich daran denke, was für „reale“ Risiken wir haben könnten (Einbruch, Diebstahl).

🙂 Aber in ein paar Jahren haben wir ja flächendeckend LTE. Dann braucht man keine WLANs mehr und all diese Überlegungen sind hinfällig.

RMD

Eine Antwort

  1. Noch ein Hinweis auf den WLAN-Unsinn:
    Viele Menschen haben Angst vor Elektro-Smog. Immer mehr biologische Experimente zeigen, dass da etwas dran sein könnte.
    Und dann bauen wir gerade in den Cities oft gigantisch viele WLANs parallel auf. Dabei könnte man durch einen Verzicht auf die unsinigen Passworte wahrscheinlich auf 80 % oder mehr davon verzichten!
    So viel zu „shared economics“.

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