Viele Managementschulen kommen mit Paukenschlägen, Radikalkuren, grundsätzlichen Verhaltensänderungen und zum Teil rigorosen Kontrollmechanismen daher. Ist es wirklich der Hammer, der eine Firma, die nicht rund läuft oder nicht optimiert funktioniert, wieder auf eine Bahn bringt? Management Training heißt in meiner Praxis “low impact”, kleine, subtile, kaum realisierbare Umstände bewirken viel mehr als die Brachialgewalt einer noch so modernen Doktrin. Und sie erzeugen durch “sanften Einfluß” auch keine Widerstände. Ein befreundeter Unternehmer aus Wien hat dazu letztes Wochenende die passende Geschichte erzählt.Im Lager seines Großhandels läuft über das Jahr hin alles harmonisch, also reibungslos ab. Durch sein natürliches Geschick als Führungskraft ist dies nicht die einzige Abteilung des international tätigen Unternehmens, die so mustergültig läuft. Doch vor einer Woche, so erzählt der Manager, sei es zu Streitigkeiten im Lager gekommen und er sei gerufen worden, zu vermitteln. Der Anlass tut nichts zur Sache und war marginal. Doch nachdem er ein paar Gespräche mit allen Beteiligten geführt hatte, waren die “Wogen” im wahrsten Sinne des Wortes wieder geglättet.
“Weißt Du,” so mein Freund beim Nachmittagskaffee auf meiner Terrasse,” mir wurde kurz darauf bewußt, warum es jedes Jahr zur selben Zeit zu diesen kleinen Unebenheiten kommt!” Wir hatten uns zuvor über Management -Philosophien unterhalten. “Immer Ende Juli halten mich Verwaltungsangelegenheiten davon ab, jeden Tag ein bis zweimal durch die Abteilungen zu streifen.” Ein kurzes Gespräch hier, ein Lächeln da, eine Frage dort, so praktiziert er “energetischen Führen”. Low Impact. Also er tut nichts merklich Bedeutendes. Doch er ist präsent, strahlt aus und öffnet sich für eventuelle Disbalancen. “Die kleine Holprigkeit war die unbewusste Reaktion des Teams auf die fehlende Achtung, die ich unausgesprochen jeden Tag durch meine Besuche ausdrücke!” Diese Erkenntnis ist eine sehr tiefgründige. Was in meinen Beratungen für Unternehmen jeder Größe immer zum Ausdruck kommt, lebt mein Unternehmer-Freund “just by nature”.
Wenn wir beginnen, uns ein Unternehmen, aber auch eine Familie, einen Verein oder eine andere Gruppe als energetisches System zu begreifen, handeln wir effektiver und meist subtiler zugleich.
Sie kennen das: der tägliche Sitzungsmarathon. Als Chef müssen Sie den Laden voranbringen und trotz des ewig Selben die Mannschaft motivieren. Doch wenn Sie ihre eigene Einstellung zum Meeting betrachten, braucht es niemand wundern, dass alles eher einer schwerfälligen Pflichtübung als einer leichten Kür gleicht. Wenn Sie ihre eigenen Energien durch eine Vision, eine klare Vorstellung für die Ergebnisse aufladen, werden Sie im Meeting nicht viel sagen müssen. Ihre Ausstrahlung und “Stimmung” transportiert die Botschaft, steckt an. Wie ein Musikinstrument vor dem Konzert gestimmt wird, so treffen Sie den rechten Ton, weil Sie wissen wie das Konzert gelingen wird. Das bedeutet Low Impact, also mit wenig Aufwand. Oder haben Sie schon einen Pianisten gesehen, der seinen Flügel mit dem Vorschlaghammer traktiert: “Kapier doch endlich, was ich von dir will!”
Wie der Musiker begünstigt ist, der das sogenannte absolute Gehör hat, ist es eine Führungskraft, die das absolute Gespür hat. Und das kann man lernen. (auch mit wenig Impact)
Li
Eine Antwort
In one job, the successful local chief used to give a talk for his few hundred workers once per year. He used to give his opinion that we were lazy and lacking in initiative. If we did not improve, he would stop rescuing the situation, and go and find another job. This used to depress me to the extent that I could not work properly for the next day or two. The rest of the year, everything ran well. My immediate boss told me never to talk to the chief, because he would misunderstand and go and make a mess of something.