Mein(e) Boss(in) hat gesagt, dass
ihr das Sparen von Energie wichtig wäre. So stand in ihrem Fernsehzimmer eine zwar schon ramponierte aber immer noch schöne Messing-Stehlampe mit einem starken Deckenstrahler und einer zusätzlichen Leselampe, beides dimmbar. In dieser sind Leuchtmittel mit einem Verbrauch von zirka 500 Watt verbaut. Die Lampe wäre ziemlich teuer gewesen und hätte schon vor Jahrzehnten ein paar Hundert DM gekostet.
Vor kurzem hat sie herausgefunden, dass es vergleichbare Lampen auf LED-Basis schon ab 50 € gibt. Da die Lampe gerade im Winter ziemlich viel genutzt wurde, hat sie ihre alte Lampe durch eine LED-Lampe ersetzt. Der Stromverbrauch würde so auf 10 % sinken.
Beim Auspacken war sie überrascht, dass für diese Lampe eine Fernsteuerung dabei gewesen wäre. Mit der können man ein- und ausschalten, dimmen und sogar den Farbton verändern.
Jetzt hätte sie noch eine Fernsteuerung mehr im Hause. Also noch ein Teil mehr, dass herumliegen würde und eine Batterie brauche.
Anmerkung:
Und eine Lampe die schon wieder veraltet ist. Heute steuert man Lampen durch IoT. Und hat dann nur noch eine Fernsteuerung, und die ist das Smartphone oder Tablet. Die Lampe wird von einer App gesteuert.
Dann kann man die Lampe auch von unterwegs einschalten. Und die Wohnung ist nicht dunkel, wenn man heimkommt.
RMD
3 Antworten
Naja, naja …
Auch die ältere Stehlampe kann man hervorragend einstellen in der Leuchtstärke.
Bereits 15% weniger Leuchtstärke bedeuten fünffache Lebensdauer der Glühfadenlampen.
Die Verlustwärme unterstützt im Winter und in der Übergangszeit die Heizung.
Das von der älteren Lampe abgegebene Spektrum ist natürlich und linear.
Die LEDs dagegen erzeugen ein “zerklüftetes” Spektrum.
Ist die gebrauchte Messingstehlampe noch zu haben? Ich nähm’ sie gerne!
#MEINBOSS hat die Lampe beim Sperrmüll vor Haus gestellt. Da hätte sie jemand mitgenommen …
Vielen Dank für den netten Kommentar!
Danke für die prompte Antwort!
Sie hat mich weitergebracht.
Ja, bis vor zwei Jahren verwendete ich beim Stricken und Lesen stets eine “Tizio” von Artemide. Die hat mein Mann in den 80ern gekauft und der alte Angeber nennt sie “Manifestation des indifferenten Gleichgewichts”. Sie stand frei auf einem Aluminiumfuß neben meinem Sessel. Einen Dimmer hatte sie nicht, wohl aber zwei Helligkeitsstufen. Sehr gut abgestimmt.
Aber unsere vier Katzen hatten irgendwann einmal einen ernsthaften Disput, und in einem solchen Falle geht eine wilde Jagd los über Sofas, Tische und alles, was “volatil” ist. Doch während die Fellnasen normalerweise in weiten Sprüngen auf dem Couchtisch landen, ohne auch nur irgendetwas umzusetzen, vergessen sie bei ernsthaften Meinungsverschiedenheiten jede Eleganz und Umsicht. Jedenfalls nutzten sie die Lampe als “Sprungbrett” und gaben dem schweren Trafo einen Impuls mit kräftiger horizontaler Komponente mit, sodaß die Lampe umgestoßen wurde. Im Zusammenspiel mit der Schwerkraft zerschellte sie krachend am Boden.
Alle Isolatoren des oberen Arms hat es erwischt.
Nun wollte ich eine neue “Tizio” bestellen, aber mein Mann drohte mit Scheidung, denn die neueren Modelle seien mit LEDs “kastriert” und würden ein ungesundes Licht abgeben. Außerdem sei der Kauf einer “EU-konformen” Lampe ein Kotau vor einer verbrecherischen Organisation. Eine anständige Lampe sei eine, die die “Klimaziele” torpediere und die Bestrebungen der EU konterkariere.
Und eine echte “Tizio” sei eben nur echt mit einer Auto-Scheinwerferlampe. H1, das sei solide und man könne an jeder Tankstelle Ersatzlampen mit 50 Watt kaufen, während die EU den Verkauf von Halogenlampen hoher Leistung verbiete. Außerdem sei der LED – Sockel “schwuchtelig” und die Kombination aus Trafo und LED “elektrotechnisch ins Knie gef…”.
Er hat noch stundenlang weitergegrantelt, das muß er in Bayern gelernt haben.
Und ich habe dann die Lust an der Lampe verloren.
Angeregt von der gebrauchten Stehlampe aber habe ich jetzt bei “Ebay” eine gebrauchte “Tizio” ersteigert, welche auch den Ansprüchen des Göttergatten genügt.
Und in einem hat mein notorischer Querulant recht: Das Halogenlicht ist genauso unvergleichlich angenehm wie das Klimageschwätz unvergleichlich albern ist.