Adventskalender – 18. Dezember

Noch 6 Mal schlafen!

Dies Gedicht ist für mich Teil der stillen Winters- und Weihnachtszeit.  Ein jeder kennt es. Es gibt es in vielen Varianten. Gerne wird es von Sprachkünstlern um eigene Pointen erweitert. Je nach Lust und Laune wird es Johann Wolfgang von Goethe, Lewis Carroll oder Christian Morgenstern zugeschrieben.

Aber vor allem zeichnet es aus, dass es „ultimativer Blödsinn“ ist und so exzellent in unsere blödsinnige Zeit passt.

Dunkel war’s, der Mond schien helle

Finster war’s, der Mond schien helle,
Auf der grünen, schneebedeckten Flur,
Als ein Wagen mit Blitzesschnelle,
Langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen sass eine alte Schachtel,
Zählte kaum noch zwanzig Jahr,
Neben ihr ein blonder Jüngling,
Blondgelockt sein schwarzes Haar.

Und der blondgelockte Jüngling

Mit dem rabenschwarzen Haar
Sass auf einer blauen Kiste,
Die schwarz angestrichen war.
Draussen standen viele Leute

Schweigend ins Gespräch vertieft.

Als ein totgeschossner Hase
Rasend durch die Felder lief.

Laut Wikipedia entstammt es wahrscheinlich dem sächsischen Volksmund aus der Zeit um 1850. Die Experten nennen es ein Spottgedicht. Darunter versteht man ein Sprachspiel, das von Oxymora und Paradoxien bzw. offensichtlichen Widersprüchen lebt.

Ich habe die Variante ausgewählt:
Gertrud Züricher – Kinderlied und Kinderspiel im Kanton Bern. Verlag der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde, Zürich 1902, S. 58 (als Nr. 442 mit Herkunftsangabe „Bern“), Quelle: Google-USA* (Seite auf Commons)

RMD

2 Antworten

  1. „Ein jeder kennt es“. What does this mean? It seems to be an oxymoron?
    I never read anything so stupid, and am sure it was not written by Lewis Caroll.

  2. Lieber Chris,

    jetzt teste ich Deinen überlegenen britischen und bestens ausgebildeten Verstand.

    Wir machen einen Syllogismus!

    Prämisse 1:
    Ein jeder halbwegs gebildeter Mensch aus dem deutschen Sprachraum kennt das Gedicht: Dunkel war’s, der Mond schien helle …
    Nach meiner Bewertung ist Prämisse 1 richtig genau wenn man unter dem sprachliche „ein jeder“ als deutlich mehr als 90 % versteht.

    Prämisse 2:
    Chris Wood kennt das genannte Gedicht nicht.
    Prämisse 2 erscheint mir auch korrekt zu sein, wenn ich Deinen Kommentar richtig verstehe.

    Welche korrekte Konklusionen (Schlussfolgerungen) sind möglich?

    🙂

    Kleine Hilfe: In Wikipedia bei Syllogismus nach schauen!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Syllogismus

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