„Kleine Weltgeschichte“ – Alexander Demandt oder „Extrem komprimiert“

Der Autor gesteht es im Vorwort, die Herren vom Verlag Beck mussten ihn „zum intellektuellen Abenteuer dieser Kleinen Weltgeschichte“ erstmal, in einem berliner Biergarten, überreden. Das ist verständlich, insbesondere mit Bezug auf die, schliesslich bei Fischer erschienene, Paperbackausgabe.

Es geht los mit dem Urknall und endet im 21. Jahrhundert. Konkret gesagt, 12 Millionen Jahre auf knapp 295 Seiten mit schätzungsweise rund 85.000 Worten. Ein wahrhaft gigantisches Projekt der Verkleinerung.

Das Ergebnis ist eine hochkonzentrierte Mischung aus Ereignissen, Daten und Namen. Letztlich fehlt aber ein Spannungsbogen, an dem sich der Leser, mit nie ermüdendem Interesse, durch die Jahrtausende hangeln kann. Im engen Gedränge der Fakten können Kenntnisse zwar aufgeschnappt werden, die Menge erschwert jedoch den Überblick zur Erkenntnis von Zusammenhängen, Genuss sucht man vergeblich.

Die „Kleine Weltgeschichte“ ist wie ein Suppenwürfel, auch der schmeckt nur bei hinreichender Verdünnung.

Die Sichtweise ist recht eurozentrisch, Afrika und Australien werden bis auf einige Bemerkungen völlig ausgespart. Damit wird auch die Welt klein und nicht nur ihre Geschichte.

An der Zahl der Seiten gemessen sind 94,5% des Buches trocken und langweilig, wie eine Schulstunde. Lediglich das letzte Kapitel, „Aus der Gegenwart in die Zukunft“ bietet eine wunderbar konzise, mitreissend-fesselnde Darstellung der Probleme dieses Planeten und der Fragen, die in der Zukunft beantwortet werden müssen.

Das ist dann aber doch etwas wenig.

HPK

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