„Die Chemie des Todes“ – Simon Beckett oder „Im Windschatten von Kay Scarpetta“

Von HPK
3Kommentare

ChemieSeit Mitte der Achtziger sind die Irrungen und Wirrungen von Gerichtsmedizinern und forensischen Experten durch Patricia Cornwell und ihrer nunmehr mit Kultstatus versehenen Heldin Kay Scarpetta zu einem eigenständigen Genre der Krimiliteratur herangewachsen. Simon Beckett präsentiert David Hunter.

Der forensische Experte hat sich vor drei Jahren, nach einer persönlichen Tragödie, die tiefe Wunden hinterlassen hat, in ein neues Leben als Landarzt im tiefsten Norfolk zurückgezogen. Er meint, dass die Vergangenheit hinter ihm liegt, bis er mit den grausigen Überresten von Sally Palmer konfrontiert wird. Eine weitere Frau verschwindet spurlos und ein friedliches Dorf taucht ab in Furcht und Paranoia, der Nebel des Verdachts legt sich über die Mitglieder der friedlichen Gemeinde.

Die ersten Seiten katapultieren den Leser in das gruselige Universum der chemischen und biologischen Kräfte der Zersetzung, die sich bereits 4 Minuten nach dem Ableben am Gewebe des menschlichen Körpers aktivieren… Treffsicher spielt der Autor auf der Tastatur des Thrillerklaviers, entfaltet eine Geschichte mit grausig akkurater Liebe zum Detail. An Wegkreuzungen und  losen Enden des plots lauern finstere Überraschungen. Angst und Misstrauen in der kleinen Dorfgemeinschaft sind hautnah spürbar.

Bedauerlicherweise tut Beckett zuviel des Guten. Handlung und Lösung werden in der Schlussphase zu ausser Kontrolle geratenen Billardkugeln, die immer wieder von der Bande abgelenkt, in unerwartet neue Richtungen rollen. Persönlich finde ich derartige Spielereien eher ermüdend und frustrierend, andere werden sicher begeistert sein.

Für erfahrene „Whodunnit“ Leser ist die Person des Übeltäters kaum eine Überraschung.

Unter dem Strich verbleibt eine mehr als nur akzeptable Lektüre.

HPK

3 Antworten

  1. „ausser Kontrolle geratenen Billardkugeln“:

    Ganz meine Meinung – und nach der Lektüre des disbzgl. noch übleren Nachfolgers „Kalte Asche“ erspare ich mir künftig die Lektüre von Beckett-Büchern.

  2. Hallo,

    ich konnte es nicht einmal beenden, genau dieses „hin und her“ ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen. JUS

  3. Ich persönlich fand das Buch einfach klasse. Nun ja es ist natürlich nicht jedermanns sache und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

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