Was ich nicht mag … #22 Pfand und kein Pfand

Da grinst sie mich an. Die nicht mehr heile Glasflasche auf dem Fahrradweg, wohl aus einem vorbeifahrenden Pkw geworfen. Und auf dem breiten Flaschenhals ein großer Hinweis:

Ohne Pfand!

Mit fettem Ausrufezeichen. Das ganze soll wohl die Kaufentscheidung hin zum pfandfreien Produkt fördern. Nach dem Motto: Nimm mich und Du hast nicht den Stress mit dem „Dosenpfand“.

Das ärgert mich. Da wird als Alleinstellungsmerkmal eines Produktes herausgehoben, dass es nicht am Pfandprozess teilnimmt. Auch wenn unser schlechtes Dosen- und Flaschenpfandsystem unteroptimal ist, ist es doch besser als wenn wir keines hätten.

😉 Und gleichzeitig ist das „Pfandfrei!“ ein gut sichtbarer Hinweis an die steigende Zahl von armen Pfandflaschen-Sammler: Bücken lohnt sich hier nicht. Obwohl die Politik ja immer sagt, dass Leistung sich wieder lohnen muss.

Und das alles nur wegen ein paar Schlupflöchern in einem an sich schon fragwürdigen Pfandflaschengesetz. Das (meistens) die Menschen zwingt, Pfandflaschen aus Plastik nicht in den Plastikmüll zu tun (der doch auch ordentlich recycelt werden sollte), sondern im Geschäft abzugeben, damit sie dann kontrolliert als Rohstoff für synthetische Kleidung nach China verschifft werden. Oder dann auch im Plastikmüll landen.

Dass die Reinigung von Glas-Pfandflaschen umweltschädlicher wäre als die Einmal-Pfandflasche aus Plastik ist übrigens auch ein so Märchen. Informieren Sie sich einfach bei einer mittelständischen Brauerei wie z.B. in Aying, wie umweltfreundlich die ihre Bierflaschen heutzutage reinigen.

Was mache ich?

Wasser trinke ich aus der Wasserleitung. Da wo bei uns auch der Kaffee und der Tee herkommen. Das spart mir auch das Schleppen der Kästen und ich brauch kein Auto zum Einkaufen Und unterwegs habe ich wieder die gute alte Thermosflasche dabei.

Getränke in Plastikflaschen nutze ich grundsätzlich nicht mehr. Das schränkt mich ein wenig ein – ich kann zum Beispiel die Fruchtmischgetränke von der frommen Firma Adelholzner in den Halbliterflaschen nicht mehr trinken. Aber auch damit kann ich sehr gut leben.

Und Bier aus Plastikflaschen sollte genauso wie die Bierdose für einen Biergenießer tabu sein!

RMD

P.S.
Wussten Sie eigentlich den Grund, warum Bier in der Dose immer pasteurisiert ist?
Die Antwort ist ganz einfach:
Es ist technisch nicht einfach möglich, beziehungsweise zu aufwändig die Dosen gründlich zu reinigen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche

Kategorien

Aktuelle Umfrage

Wie würden Sie die EURO-Krise meistern?

Ergebnisse anzeigen

Wird geladen ... Wird geladen ...
Was läuft quer bei "queer"- in Rodenbach?

Was läuft quer bei "queer"- in Rodenbach?

und bei Familie Mösbauer, die vor der Eisdiele ‚Venezia‘ zufällig den Oberrodenbacher Sascha trifft… (Vierer Dialog aus  der Leseperformance „Rodenbach…
Die geheimen Vorfahren der Rodenbacher

Die geheimen Vorfahren der Rodenbacher

oder die ernüchternden archäologischen Befunde im Baugebiet von Rodenbach (ein Text aus der satirischen Lesung ‚Rodenbach investigativ Vereinsgetuschel 2023‘) Also…
Treffen sich zwei Rodenbacher (Folge 2)

Treffen sich zwei Rodenbacher (Folge 2)

In Rodenbach gibt es nicht nur den Udo und die Kiki und die Koblewskis – nein- in Rodenbach ist auch…
SUCHE
Drücken Sie "Enter" zum Starten der Suche