Aufgepasst: Heute schreibe ich mal NICHT über Biophilie!
Obwohl es letzten Endes wieder um Biophilie geht.
Tatsächlich ging es in IF-Blog.de in den letzten Beiträgen (posts) viel über Biophilie. Das lag daran, dass ich mich in der letzen Zeit besonders mit unserem biophilen Lesebuch Vom glückendem Leben und dessen Texte und Inhalte beschäftigt habe. Und natürlich auch mit der Hinterlassenschaft von Rupert Lay wie seinem Hörbuch vom Kerker .
Heute aber beschäftige ich mich wieder mit Unternehmen, Unternehmertum, Gründern und Startups etc.
Deshalb hier ein Plädoyer für die UTOPIE!
Bei UTOPIEN denke ich an Freiheit, Frieden, Demokratie, die wichtig sind für eine biophile Zukunft. Mein Freund macht ja eine Ausstellung zu Themen
Im BR habe ich heute – am Samstag Morgen – mal wieder in ein Feuilleton rein gehört. Da ging es um bayrische Utopien. Mir wurde einiges klar, das für wertvoll gefunden hatte,
Beispiel McDonald
Die amerikanische Fastfood-Kette ist zweifelsfrei ein komerziell erfolgreiches Unternehmen. Die traditionelle Markenbotschaft beruht auf der sich oft nur schwer realisierenden Utopie von der glücklichen Familie. Zwei Elternteile umringt von 2 – 3 jungen Kindern und alle 5 Menschen (und Menschlein) strahlen. Einer Utopie, die sich nach meiner persönlichen Erfahrung von Familie leider nur sehr selten realisiert. So erinnere ich mich an einen Ausflug zum Taj Mahal (indische Ausflugsstätte besonder für Familien). Dort waren viele indische Familien, die alle vor Glück zu strahlen schienen. Damals musste ich unwirklich an Kinderausflüge in Bayern nach Neuschwanstein denken, an denen in der Familie die schlechte Laune vor herrschte.
Mac Donald wurde im Kapitalismus groß. Da realisierte sich dann die Utopie der „Glücklichen Familie“ in Fastfood-Erlebnis und den Hamburger als Glück spendende Angebote (und so auch in gute Umsätze mit guten Ergebnissen.
So funktionieren nach meiner Meinung alle start ups. In unserer kapitalistischen Welt geht es darum, Utopien in gewinnträchtige Konzepte zu transformieren.
Man startet mit einer schönen Utopie (die sehr unterschiedlich sein kann). Dann kommen der Geschäftsplan und kaufmännischer Druck, so werden aus Idealisten Realisten. Erfolgreiche Firmen realisieren dann Produkte, die mit der ursprünglichen Utopie eigentlich nichts mehr zu tun haben, aber sich dank dieser gut verkaufen.
Bei InterFace war es ähnlich. Die ursprüngliche Idee war, eine „humane Schreibmaschine“ zu bauen, die den Menschen Mühsam und Pein der mechanischen (und auch elektrischen) Schreibmaschine ersparen sollte. Diese sollte sich auch gleich mit elektronischen (digitalen) Karteikästen und Kommunikationssystemen integrieren lassen.
So entstanden damals HIT & CLOU, die zu wichtigen Automatisierungssystemen auf UNIX mit automatischer Generierung von Dokumenten in Unternehmen und Administrationen (Behörden) werden und uns so viel Umsatz, Gewinn und Arbeit(-splätze) bescheren sollte.
Wir haben dann noch an verschieden schönen Utopien gearbeitet. Die teuerste davon war Magic Hit, der durch die Einführung von Dokumentklassen, Kommunikation weiter vereinfachen und digitalisierbar machen sollte. Leider hat dieses Projekt seine „kaptitalistische Transformation“ nicht geschafft, obwohl wir damals eine technischen Highlight realisiert hatten.
Es gab weitere Utopien Ansätze, die in unseren Labs entwickelt wurden.
Ich erinnere mich an ein System „Time Wall“, ein digitales System, das die interaktive Dar- Erstellung geschichtlicher Abläufe in Multimedia revoutionieren sollte. Wir haben es nur für die Darstellung der InterFace-Geschichte 1984 bis 2014 genutzt, die kapitalische Umsetzung in ein Produkt gelang hier auch nicht, bzw. wurde aus kaufmännischen und unternehmerischen Gründen verworfen.
Genau so ging es einem auch im IF-Lab gemeinsam mit Wolf Helze entwickelten Werkzeuges für die Mischung von Bildern. Das Werkzeug konnte (sehr) vielen Bilder zu einem Menschenbild integrieren. Das Ergebnis kann man im folgenden Video mit dem Foto-Künstler Wolf Nkole Helze Und ich bin ein Teil von … sehen.
Auch mit vielen neuen Technologien haben wir uns im IF-Lab geschäftigt, zu Beispiel Bewegungssteuerung in Benutzeroberflächen. Unser Mitarbeiter im IF-Lab Johannes Schmidt hat dazu im IF-Forum berichtet. Dieses Projekt ist aber früh gescheitert, weil wir damals schon mal gar keine Utopie dazu gefunden hatten (außer bei Spielen, aber das war damals nicht so unser Ding).
Leider fehlen mir heute die Utopien, nicht nur bei InterFace, sondern vielerort in unserer Gesellschaft. Das erscheint mir fast unglaublich im Zeitalter von KI / AI, ist aber wohl so 🙂 .
Zu den Zukunft Themen Freiheit, Frieden, Demokratie macht Jolly noch dieses Jahr eine Ausstellung in Berlin. In unserem Podcast FRIEDEN (Ideen von Frieden) habe ich mit ihm in der Folge ANSTÖSSE über seine Utopie gesprochen. Und bin insofern Teil der Teil dieser geworden, weil er auf der jeden Freitag eine Veranstaltung (performances) plant. Eine davon soll eine life-Aufnahme eine neuen Folge unseres podcasts werden. Unser Thema soll dann „BIOPHILIE“ sein.
Man sieht: Auch Menschen brauchen ihre Utopien. Genauso wie Unternehmen. Es tut gut, wenn man eine findet und dann hat. Und noch schöner ist, wenn man sie realisieren kann.
RMD
P.S.
Beide Bilder sind von Jolly Kujappu.
.