Metamorphosen: Was dieser Blog künftig leisten will.

Der IF-Blog erhält eine neue Optik, neue Technik und neue Partner.
Und ganz wichtig: Eine neue Geisteshaltung! Mit weniger pauschaler Kritik, mehr Differenzierung und einem offenen Geist soll der Ausbruch aus der Pessimismus-Spirale gelingen. Das Ziel: Ein digitales Dossier, das der Gesellschaft die Zuversicht zurückgibt, Technologie endlich positiv für sich zu nutzen.

Ich freue mich so richtig auf den 20. Juni. Denn da habe ich Geburtstag. Und zu diesem Geburtstag (oder schon ein paar Wochen davor, weil ich es gar nicht mehr erwarten kann) werde ich mir ein wunderschönes Geschenk machen.

Einen ganz neuen IF-Blog!

Dem „Makeover“ des Blogs habe ich bereits einige Artikel gewidmet, unter anderem diesen hier. Doch an dieser Stelle soll es mehr darum gehen, den Bogen vom GESTERN zum HEUTE ins MORGEN zu spannen:

Der IF-Blog startete am 21. März 2008 als mein persönliches Tagebuch. An diesem Tag habe ich beschlossen, meine Gedanken künftig einfach mal so zu notieren, wie sie mir kamen, und zwar so, wie es im WEB 2.0 damals üblich war: Öffentlich!

Im Lauf der Zeit kamen und gingen Mitautoren. Mit großer Freude denke ich da besonders an die Artikel meines langjährigen Freundes Werner Lorbeer, der schon von uns gegangen ist. Der Abschied von ihm hat mich sehr traurig gemacht. Meine Freundschaft zu ihm hat seinen Tod überlebt. Bei Werner bedanke ich mich hier nochmal und dies stellvertretend für alle anderen Mitautoren.

In den letzten Jahren bin ich mit IF-Blog unzufriedener geworden. Die Technik veraltete, die Anmutung nahm ab.

Auch meine eigenen Artikel haben mir nicht immer gefallen. 

Sie waren ein wenig düster. In meinem Leben habe ich Erfolg gehabt und viel Schönes erlebt. Das möchte ich mit meinen Mitmenschen teilen. Ein schönes Ziel, das mir jedoch nicht immer gelang. So habe auf die schlimmen Zustände geschimpft, meine Sorgen beschrieben und meine Verzweiflung kund getan. Alles ganz menschlich, aber dumm. Ich habe sogar eine Nörgel-Kategorie „Was ich nicht mag!“ eingerichtet.

Damit soll es vorbei sein. In Zukunft möchte ich vor allem von meiner Freude schreiben, in dieser Welt so lange und so gut gelebt zu haben. Ich bin dankbar, jeden Tag so viel Neues und so viele Menschen zu erleben und das in mein Tagebuch schreiben zu können.

In meinen Artikeln will ich einen Beitrag leisten, wie wir das, was nicht so gut ist, verbessern und das Schöne noch schöner machen können. Ich möchte weitergeben, was notwendig für diese Veränderung ist. Ich breche noch einmal auf zu einer „inneren Entwicklungsfahrt“ und hoffe, dass dies dem neuen IF-Blog gut tut. Und dass diese Veränderung des IF-Blogs auf mich rück wirkt.

Im IF-Blog gibt es Artikel, die mir besser und schlechter gefallen.

So richtig distanzieren muss ich mich glücklicherweise von keinem meiner Artikel. Manche haben in meiner Wahrnehmung einen negativen Anstrich (heute würde man „Touch“ sagen). Das will ich ändern.

Denn ich mag nicht schreiben wie ein Pessimist, da ich mich als Optimisten wahrnehme. Als solcher darf ich nicht die negativen Seiten betonen und kritisieren, wozu ich durchaus neige. Zynismus und Ironie liegen mir (leider). Ich zitiere Rupert Lay: „Die Ironie ist die Emotionalität des Intellektuellen“. Das trifft ein bisschen auf mich zu, ich mag das aber nicht. Ich darf meine Finger nicht in Wunden legen, wenn diese heilen sollen.

Kritik der Kritik

Ab und zu habe ich Menschen oder pauschal Gruppen ein wenig diffamiert. Soziale Systeme wie Bildungseinrichtungen (Schulen und Unis), Großforschungseinrichtungen und ähnliches, die Politik in Form von Großbehörden (Ministerien …) Interessensverbänden (z.B. Gewerkschaften oder Lobbyorganisationen aller Art) und die Wirtschaft in Form von Großkonzernen haben mich oft nicht begeistert – das habe ich rückgemeldet..

Die Kritik war beobachtend und nicht böse gemeint. Sie ist trotzdem falsch, da sie auch Menschen trifft, die sich hervortun. Genau denen habe ich Unrecht getan. Bei ihnen entschuldige ich mich. Ein Neubeginn ist ein guter Anlass, auch meine Sichtweise auf solche und andere Organisationen zu differenzieren.

Es ist Zeit für positive Ansätze.

Dieser Blog soll die Facetten der digitalen Gesellschaft zeigen, die wir gerne sehen. Und er soll helfen, mehr von diesen Facetten zu erschaffen. Pauschale Kritik gibt es genug, fundierte Analyse kann es nicht genug geben.

Dabei geht es nicht darum, an alles und jeden den Weichzeichner anzulegen: Unsere Unzufriedenheit mit schlimmen Zuständen soll weiter eine wichtige Rolle spielen. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass wir die Dinge verbessern wollen und können. Und die positive Perspektive zeigen.

Dabei träume ich nicht von der Utopie eines wie auch immer gearteten Paradieses. Vielmehr wünsche ich mir kleine und große Veränderungen, die wir für die Zukunft brauchen.

Immer noch Technik

Ich beschäftige mich gerne mit Technik und besonders mit Digitalisierung. So wird Digitalisierung ein wesentliches Element im Blog bleiben. Digitalisierung ist wichtig, hilft sie doch Rohstoffe wie Wissen und Erfahrung zu teilen. Die Einordnung des Wissens in eine komplexe Welt ist unsere gemeinsame Herausforderung.

Digitalisierung ist ein wichtiger Teil von moderner Technologie.  Sie hilft auch physisch Rohstoffe zu sparen. So kann sie helfen, den Planeten zu schützen. Wir (die Menschen) werden zusätzlich unsere Grundannahmen und unser Verhalten ändern müssen. Dazu würde ich gerne einen Beitrag leisten.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir dabei auch Glück brauchen. Denn wenn uns ein richtig großer Komet besucht oder ein fetter Vulkan um die Ohren fliegt, haben wir eh keine Chance. Schon ein normaler Tsunami kann uns gefährlicher werden als ein klitzekleines Virus. Das uns wahnsinnig macht, wie wir gerade bewiesen haben.

Die absehbaren Folgen des Antropozäns – dem Erdzeitalter des Menschen – sind klar erkennbar schlimm. Wenn wir sie verhindern oder auch nur eindämmen wollen, ist das eine gigantische Herausforderung. Vielleicht bleibt das Glück uns treu. Und wir schaffen mit Mut, Wissen, Erfahrung und leidenschaftlicher Hingabe die notwendige „große Transformation“. Diese könnte für die Menschheit so wesentlich sein, wie es der Wandel vom Jäger und Sammler zum Jäger und Bauern war.

Mein Beitrag in diese Zukunft soll optimistisch sein.

Ich will nichts mehr mies machen. Sondern in Zufriedenheit leben und Mut machen.

Ich glaube, dass Denken und Schreiben sich gegenseitig verstärken. Wenn ich positiv denke, dann schreib ich auch positiv und verstärke mein positives Denken. Und dann fühle und handle ich positiv. Und stecke andere damit an.

Deshalb werde ich den neuen IF-Blog als konkrete persönliche Chance sehen, mich weiter zu ändern. Und werde von allen meinen Partnern im Blog eine Unterstützung dieser Geisteshaltung erbitten.

Zusammenfassung:

Folgende Werte und Eigenschaften sind mir wichtig, in der Kommunikation wie auch im Handeln. Ich möchte sie leben, auch im Denken, Reden und Schreiben.

Das Mosaik unserer Geisteshaltung
(bestehend Geist und Haltung):


Achtsamkeit, Anstand, Augenhöhe, Bescheidenheit, Demut, Ehre, Ehrlichkeit, Freude, Frieden, Geduld, Gelassenheit, Gewaltlosigkeit, Großzügigkeit, Güte, Intelligenz, Liebe, (Menschen-)Freundlichkeit, Nachsicht, Offenheit, Optimismus, Respekt, Rücksichtnahme, Sympathie, Toleranz, Verständnis, Verantwortung, Vorsicht, Würde, Zivilcourage.


Das sind die Stolpersteine, an denen ich meine Schreibe prüfen will. Sicher kann man die Liste noch erweitern. Dabei hilft es, die Eigenschaften zu suchen, die Ursache für die Zerstörung unseres Planeten sind. Wie Gier,  Hass, Neid und Besitzstandswahrung. Und nach den Gegensätzen zu suchen.

Das Gegenteil von Gier ist Bescheidenheit, von Hass die Liebe und von Neid die Großzügigkeit. Meine Liste enthält diese drei Begriffe. Was aber ist das Gegenteil von  Besitzstandswahrung? Lohnt es sich, danach zu suchen? Wenn wir es finden, würde ich es gerne in meine Liste aufnehmen
(Der erste Gedanke geht in Richtung Teilen?).

Für unseren Blog soll also in Zukunft gelten:

  • „Nur gute Nachrichten sind gute Nachrichten“
    (an Stelle von „Only bad news are good news“)!
  • Wir brechen keine Tabus und verzichten auf böse Provokationen!
    (Weil wir das gar nicht nötig haben!)
  • Kritik ist zentral und wichtig, aber sie muss konstruktiv sein!
    (Nur konstruktive Kritik hilft weiter!)

Die zentralen Fragen in IF-Blog sollen werden:

  • Welche Bedingungen müssen wir heute festlegen, damit die moderne elektrisch/digitale Gesellschaft uns Menschen nutzen kann?
    (Randbedingungen für eine digitale Gesellschaft)
  • Was lernen wir aus der Geschichte?
    (Bekanntes aus der Zeit von Dampfmaschine und Dieselmotor)
  • Wie geht Zukunft?
    (Die Mitte von individuell und kollektiv)

Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich klar machen:

KEINE „Alles wird gut“ – Gebetsmühle

Auf keinem Fall darf IF-Blog zu einer „Alles wird gut Haus-Postille“ werden. Kritisches und freies Denken soll in Zukunft zentrale Basis des IF-Blogs bleiben. Ein „greenwashing“ der Probleme, Mogelpackungen und die Verniedlichung der Zustände haben hier nichts verloren. Ich will mich auf keinen Fall einer wie auch immer gearteten „political correctness“ beugen.

Obwohl wir uns nicht als Watchblog verstehen, soll berechtigte Kritik weiter ein zentraler Inhalt von IF-Blog sein. Sie darf gerne streng und radikal sein. Sie muss aber immer konstruktiv und fair sein. Sonst bringt es nichts.

Fascho-, Kriegs-, Macho- oder gar Nazi-Sprech darf sowieso nicht sein. So wie ich in unserem Garten kein Ausbringen von Glyphosat zulasse.

Feindseligkeit finden und entfernen

So hoffe ich, dass meine Partner und ich willens und fähig sind, eine passende Geisteshaltung zu entwickeln und leben. Dazu müssen wir alles, was wir schreiben, auf Feindseligkeit prüfen und diese durch (Menschen-)Freundlichkeit ersetzen. Unsere Kritik müssen wir kritisch prüfen. Ist sie maßvoll und berechtigt ist? Gelingt es uns, sie konstruktiv zu formulieren?

Unsere Artikel dürfen wir erst veröffentlichen, wenn sie unserem Anspruch genügen.

Kooperation geht vor Konkurrenz

Ich glaube, dass es der Menschheit viel besser ginge, wenn sie ohne Kriege und Waffen auskommen könnte und Kooperation vor Konkurrenz ginge. Immer mehr Menschen teilen diese Ansicht. Auch in der Evolutionslehre hat man erkannt, dass die Annahme „Der Stärkste überlebt“ ein großer Irrtum war und ist. Kooperation war das wirkungsvolle Backpulver.

So bin ich mir sicher, dass mit wir mit diesem Verständnis viel Erfolg haben werden!

Es gibt gute Vorbilder

Frau Gabriele Fischer hat mit brand eins belegt, dass man mit einer positiven Grundeinstellung sehr erfolgreich sein kann (brand eins ist mittlerweile das führende Magazin für Wirtschaft und Führung in Deutschland, betreffend der Anzahl der Leser wie auch der Anzeigenkunden).

Wenn die Krisenmanager von Corona weltweit Frau Fischers Vortrag am 21. Juli 2010 im IF-Forum gehört hätten, dann hätten sie vielleicht ein wenig klüger gehandelt und uns wäre ein Schaden in mehrstelliger Milliardenhöhe erspart geblieben. Ich empfehle den Bericht meines Freundes Edwin Ederle zu diesem Ereignis.

Meine guten Vorsätze!

So werde ich bei meinen neuen Artikeln nach dem Schreiben immer kritisch prüfen, ob es mir gelungen ist, meine eigenen Vorhaben einzuhalten. Und wenn ich Ansätze von Feindseligkeit, Überheblichkeit oder Frust entdecke, diese beseitigen. Auf geniale Metaphern und zynische Wortspiele, die andere Menschen oder Gruppen verletzen könnten, werde ich verzichten. Auch wenn sie noch so witzig erscheinen. Und versuchen, jede Art von Nörgeln, Be- und Verurteilen, Motzen, Abwerten, Diffamieren (und was es sonst noch so beliebte Unarten gibt) abzustellen.

Das Be- und Verurteilen und Angreifen und Runtermachen von Individuen und Kollektiven werde ich unterlassen wie elitäre Arroganz und Überheblichkeit vermeiden. Wenn ich Kritik an den Zuständen übe, dann darf das nicht aus Jammern, Klagen und Schlechtmachen bestehen. Vielmehr werde ich versuchen aufzuzeigen, wie es anders ginge, was passieren muss um den Schaden begrenzen bzw. welche Bedingungen dazu erfüllt sein müssen.

Das mache ich aus Eigennutz. Ich bin überzeugt, dass das dies meiner persönlichen Zufriedenheit und Lebensglück helfen wird. Ich bin absolut überzeugt von Frieden und Gewaltlosigkeit als handlungsleitende Werte, so möchte ich auch im Blog gewaltfreie Kommunikation üben. Mein Tagebuch, in das ich oder andere oft mal reingeschneuzt haben, soll zu einer persönlichen Übung werden, freier und glücklicher zu werden. „Last not least“ will ich dann wenn es soweit ist, ein bisschen weiser und zufriedener sterben können.

Gewalt ist ein NOGO in IF-Blog, das ich persönlich streng beachten möchte und werde.

An alle Mitwirkende

Meine Partner und Mitautoren bitte ich, all das in eigener Verantwortung ähnlich zu machen. Diese Bitte geht auch an die Kommentatoren.

Ich habe auch einen Selbst-Test vor. Ein Artikel ist mir sehr wichtig. Er ist schon geschrieben, im alten Stil. Ich werde ihn veröffentlichen und anschließend umschreiben. Und dann nochmal veröffentlichen. Vielleicht gelingt mir an diesem Beispiel den angestrebten Wandel konkret zu vermitteln. Auf dieses Experiment bin ich selbst schon sehr gespannt.
(Nach der Veröffentlichung werde ich beide Artikel hier verlinken).

IF-Blog war und bleibt ein Experiment

Das ganze ist natürlich ein großes Experiment. Vielleicht eines der größeren in meinem Leben. IF-Blog soll dank dieser Metamorphose so richtig erfolgreich werden. Er soll zur Heimat der vielen Mahatma Gandhis, John Lennons, Albert Einsteins …, die unter uns leben. Sprich all den anderen werden. Die vielleicht schon heute in der Mehrzahl sind. Mehr davon im Werbespot von Steve Jobs.

Ich hoffe, dass mir dafür noch ein paar Jahre Zeit bleiben und ich so auch ein klein wenig an der fürs Überleben notwendigen großen Transformation der Menschheit mit wirken kann. Als kleiner Teil des Schwarms genannt „die Menschheit“.

RMD/FS

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4 Antworten

  1. Wer sind Sie und was haben Sie mit Roland Dürre gemacht ?

    Die „Metamorphose“ vom Forum für exzentrische Idealisten hin zur hypermedialen Bäckerblume läßt einiges vermissen.

    Es fehlt an Radikalität.
    Zum Beispiel die des Dr. Werner Lorbeer, für den „Lehrpläne“ unbedeutend waren,
    weil er ein eigenes Lehrziel verfolgte, ich zitiere jetzt aus der Erinnerung:
    „Ich möchte jungen Menschen die Schönheit mathematischer Konstrukte nahebringen“.
    Und mit diesem radikalen Ansatz kann man auf „Lehrpläne“ pfeifen, denn wer Zusammen-
    hänge erkennt, der kann sich von seinem Lehrer emanzipieren und sich bei Bedarf
    alles, was er braucht, selbst erschließen. Glücklich, wer einen solchen Lehrer hatte
    anstelle eines diplomierten „Didaktors“.

    Es fehlt an Vielfalt.
    Gut, unsere Gesellschaft hat sich in den letzten 15 Jahren stark gewandelt und
    verträgt keinen Diskurs mehr. Zwei Beispiele:
    Die „Zeit“ entsetzt sich künstlich über eine angeblich „unerträgliche Hetze gegen
    Schwule“ durch einen Imam. Der hatte erklärt, Homosexualität sei eine Degenerations-
    erscheinung, die auch gesundheitlich gefährlich sei, weil beispielsweise die Aus-
    breitung von AIDS dadurch begünstigt würde. Nun ist das ziemlich wörtlich das, was
    der sympathische, charakterstarke Bischof Johannes Dyba vor 30 Jahren von der Kanzel
    predigte. Dyba war ein Demokrat durch und durch und niemals hätte ihm jemand ernst-
    haft unterstellt, „gegen Schwule zu hetzen“. Aber welches Wort paßt besser zur
    Homosexualität als „De-Generation“ ? Das ist doch in diesem Falle kein Vorwurf,
    sondern eine Feststellung. Daß Schwule aufgrund ihrer Paarungsgewohnheiten eine
    Risikogruppe darstellen, zeigt sich schon daran, daß sie kein Blut spenden dürfen.
    Wieso „hetzt“ jemand, wenn er eine nachvollziehbare Argumentation in den Raum stellt,
    und wieso ist jemand „gegen“ eine Gruppe, wenn er sie zu charakterisieren versucht ?
    Zweites Beispiel:
    Ein nerviger Sänger, recht unpopulär, schreibt seine Texte wie Grönemeyer selbst,
    nur leider noch ungelenker und schlechter. Die Zeilen „wie kann es passieren,
    daß Gäste Gastgeber massakrieren“ bezogen sich eventuell auf zahlreiche Gewaltver-
    brechen, die von Zuwanderern verübt wurden. Daß dem Sänger direkt das Etikett
    „Rassist“ angehängt wurde, ist der verblödeten „Schwarmintelligenz“ auf „Twitter“
    geschuldet, aber mir schnürt es den Hals zu, wenn ich jetzt lese, daß die Stadt
    Dortmund nun Schritte prüft, einen Konzertveranstalter zu nötigen, diesen Sänger
    von einem Konzert in den Westfalenhallen auszuschließen.
    Fazit: Wer von der vorherrschenden Meinung abweicht, ist ein „Hetzer“, wer unbequeme
    Tatsachen thematisiert, wird von einer eingebildeten „politischen Klasse“ ausgeschlos-
    sen. Der ungewaschene Pöbel und elitäre Meinungspolizisten verbrüdern sich zu einer
    Allianz, die es schon von 90 Jahren gegeben hatte: „Kauft nicht bei Juden !“.

    Man kann das ignorieren. Brecht schrieb in diesem Zusammenhang:
    „Was sind das für Zeiten, wo
    Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
    Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!“

    Beispielsweise über Schäuble, für den es das Grundrecht auf Leben und körperliche
    Unversehrtheit „in dieser Absolutheit nicht gibt“. Von Schäuble, nebenher, habe
    ich nie etwas anderes erwartet, aber wo, wo nur, ist das tausendfach geäußerte
    Entsetzen ? Die diskursive Qualität einer Gesellschaft kann man auch daran
    messen, welche Themen NICHT diskutiert werden.

    Es fehlen die kleinen Dinge.
    Weil bei so viel Transformations- und Metamorphoseaufwand die elementaren Grund-
    lagen auf der Strecke bleiben. Dazu bräuchte man auch Autoren vom Kaliber eines
    Dr. Lorbeer.

    Es fehlt der Advocatus Diaboli.
    Man kann in Harmonie ersaufen wie eine Wespe im Himbeersirup. Das spöttische, aber
    auch das böse Lachen gehört zur Natur des Menschen, es wurde hier im Blog oft meister-
    haft stimuliert von KJG. Ich sollte hier keine Textbeispiele verlinken, sonst werden
    die auch noch gelöscht.

    Zuguterletzt:
    Ich war zehn Jahre hier zu Gast, als Rezipient, als Kommentator und auch als Autor.
    Die „Metamorphose“ hat mich überrollt und restlos verschluckt.

    Es war mir vom ersten bis zum letzten Tag eine Ehre, hier mitzuarbeiten.
    Vielen Dank an die Leser meiner Artikel, vielen Dank an Roland und Evelyn Gemkow
    fürs Übersetzen. Und ganz liebe Grüße an Chris Wood:

    „Two roads diverged in a yellow wood, and I,
    I took the one less travelled by
    and all that made the difference“

  2. Glückwunsch, zu Deinem frischen Auftritt des Jetzt. Bei Deiner inhaltlichen Ausrichtung bin ich gespannt. Wenn Du von der Via Negativa auf die Via Positiva einbiegst. Schwierig, schwierig. Die meisten können schnell die negative Freiheit beschreiben (frei wovon), die wenigsten die positive Freiheit (frei wozu). Das ist ein echtes Erkenntnis-Training mit harter Ausdruckschule.

  3. Lieber Detlev,
    das hast Du schön formuliert:
    von der Via Negativa auf die Via Positiva abbiegen
    Das genau ist mein Lebensziel.

    Dazu ein pragmatisches Beispiel:
    Aus vielen guten Gründen und basierend auf einer großen Portion digitaler Lebenserfahrung bin ich der Meinung, dass die Evolution der vom Menschen bestimmten Welt auf unserem Planeten human nur funktionieren wird, wenn wir unsere Gesellschaft transformieren. Diese Transformation wird auch die ganz elementaren Prinzipien wie unsere Definition von Eigentum und von Urheberrechten, aber auch gesellschaftlich handlungsleitende Werte wie Offenheit und Transparenz wesentlich betreffen müssen. Dies gilt gerade im Anbetracht des massiv steigenden Wirkungsgrades der Digitalisierung.

    Ich nehme jetzt das Beispiel der Berufskasten, die überproportional an solchen Themen verdienen, die Unternehmensberater und Rechtsanwälte. Und konzentriere mich hier auf die Berufsgruppe der Patentanwälte und Patentbeamten in den nationalen und internationalen Gremien. Ich persönlich kenne da eine Reihe von Menschen, mit denen ich mich gerne unterhalte. Diese Menschen sind alle Spitzenverdiener. Entweder arbeiten sie wie verrückt (zu traumhaften Stundensätzen) oder sie leben in sehr privilegierten Systemen und Situationen.

    Was kann ich machen?
    Der negative Weg:
    Ich zeige auf, wie automatisch und gesellschaftlich abgesichert eine Maschine immer weiter ausgebaut wird, die massenhaft Geld von vielen Menschen auf ganz wenige Zielpersonen oder gar juristische Personen transferiert. Und die dabei den Fortschritt nicht mehr fördert sondern hemmt. Ich kann auf die vielen Auswüchse hinweisen. Ich kann giften und neiden. Ich kann die Konzerne beschimpfen und den Lobbyismus anprangern. Ich kann die Kooperation der Herrschenden beweinen.
    Aber was bringt das alles?
    Ich vermute nichts!

    Deshalb will ich
    den positiven Weg gehen.

    D.h. mit der Kraft der Gedanken und auf der Basis von Argumenten zeigen, dass eine Gesellschaft, die auf Respekt, Fairness, Transparent, Bescheidenheit aufbaut, eher eine Chance hat, zu überleben und sich weiter zu entwicklen.
    Und in meinen Berichten und Geschichten dafür zu werben, dass in Zukunft KRIEG ein NOGO sein muss und WACHSTUM kein ZIEL sein darf. Dass RESILIENZ vor EFFIZIENZ, KOOPERATION vor KONKURRENZ, TRANSPARENZ vor GEHEIMHALTUNG und VIELFALT vor EINFALT geht. Und dass die WELT vors GELD geht und allgemein, dass LIEBE den HASS überwinden muss.

    Lieber Detlev, wenn Du mich dabei unterstützt, freue ich mich.

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