Eine beliebte Assessment-Frage ist:
Sie haben viel zu viel tun. Was machen Sie zuerst: die dringenden oder die wichtigen Dinge!
Die (mir bekannte) richtige Antwort ist, dass Dinge, die nicht wichtig sind auch nicht dringend sein können.
Selbstredend geht man also zuerst die wichtigen Dinge an.
In der Arbeit ist es ähnlich: Man darf sich nie von vermeintlich dringenden Dingen unter Druck setzen lassen. Meistens erledigen sich gerade die ganz dringenden Dinge von selbst.
Aber auch Wichtiges verschwindet oft von selbst. Mein verehrter Berater bei juristischen Themen, Rechtsanwalt Herr Dr. von Hase, hat mir bei der Gründung der InterFace geraten, wichtige Briefe nie an dem selben Tag abzusenden, an dem ich sie geschrieben habe.
Dieser Rat hat sich bewährt: Wie oft war ich am nächsten Tag froh, dass ich solche Briefe noch einmal überarbeiten konnte. Besonders wenn es emotionale Themen waren. Und das Erfreuliche (oder Unerfreuliche): Eine Reihe dieser Briefe konnte ich am nächsten Tag zerreißen, weil sie sich erübrigt hatten.
Die Empfehlung von Herrn Dr. von Hase wende ich übrigens auch auf schwierige E-Mails an. Ich lasse sie über Nacht liegen. Das geht auch bei einem so schnellen Medium ganz gut. Und oft lösche ich sie dann am nächsten Tag. Weil das Thema sich erledigt hat.
In der Tat kann man Arbeit durch einfaches Nichtstun reduzieren. Und meistens tut das dann auch noch der Sache gut!
RMD
Eine Antwort
I often do first things that take little time, and which I can then safely forget. This reduces the strain of remembering very many things to do. I used to keep a computer list of things to do (in rough priority order), but was depressed by its constant growth, and the strain of deciding priorities. When it grew to a few hundred items, it was difficult to understand the older entries.
This is all similar to software problem lists. I reported that the data locking mechanism did not work in a Siemens telephone-control system. Counts e.g. of current calls could go negative, which was nonsense. The problem report was classified as “no bug” because nobody could solve it. Three years later, somebody found the bug. But it would not have helped if my report had been on a list for 3 years.
Earlier, we had a difficult problem of middling importance. I was asked to predict when we would correct it. I said probably never, because we were kept busy with problems having a lower cost/value ratio.