„Diesel fahren lohnt sich nicht“ oder „Traue keinem Experten!“

Oder: Wie Kostenrechnungen doch oft daneben liegen …

bild0140Im Jahre 2000 haben wir für unsere damals schon neunköpfige Familie einen VW-Bus mit acht Sitzen und langem Radstand gekauft. Nach dem Motto, alle sind eh nie dabei.

Es war der vierte VW-Bus in unserem Autoleben. Er hatte die Farbe Rot (links im Bild ein aktuelles Foto von ihm). Die Farben vorher waren Rot-Weiß, Orange und Grün. Da wir gute Erfahrungen mit Dieselbussen (und schlechte mit Benzinern) gemacht hatten, haben wir uns – obwohl keine Vielfahrer – für einen Diesel entschieden. Gegen den Rat von Experten, Verkäufern und der Fachliteratur inklusive ADAC-Tabelle haben wir das gemacht. Der geringere Verbrauch und die größere Reichweite waren die ausschlaggebenden Gründe.

Heute hat der VW-Bus seine 100.000 km drauf. Das sind gerade 11.000 im Jahr und hätte sich theoretisch nie rechnen dürfen. Denn der Aufpreis war so um die 1000,- DM (entspricht 500,- EURO) und die Dieselsteuer war ja auch damals schon höher.

Wir haben dann die Nutzlast erhöht – war ein einfacher Eintrag in den Kfz-Schein. So war der Bus sogar eine zeitlang witzigerweise steuerbegünstigt. Wurde dann wieder abgeschafft. Aber wir hatten Glück, unser VW-Bus erwies sich als ein sehr genügsamer Dieselschlucker.

Im Durchschnitt kommt er Sommers wie Winters mit weniger als 8 Litern aus. Bei den Ausflügen in die Alpen zum Zwecke von Mountainbike-Touren benügt er sich sogar mit deutlich weniger als 7 Litern. Vergleichbare Benziner im Freundeskreis brauchen immer und oft deutlich über 10 Liter

Der Dieselpreis im Jahre 2000 war im Schnitt bei 80 Eurocent (siehe auch die Entwicklung der Dieselpreise in Deutschland), Normal war nur wenig teurer.

Zurzeit bewegen sich die Dieselpreise immer leicht über einem EURO, Normal und Super sind 20 Cent teurer. Mein Dieselbus spart jetzt allein bei den 7 Litern, die er auf 100 km braucht, 1,40 € gegenüber einem Benziner. Da er auch noch gut 3 Liter weniger als die Benziner braucht, kommen noch mal 3,60 EURO dazu. Sind auf 100 km gut 5 Euro, also umgerechnet 10 DM. Auf 11.000 km im Jahr wären das 550 EURO, sprich 1100 DM) Ersparnis im Jahr. Einen Teil dieser Ersparnis führe ich zwar an den Staat für die höhere Dieselsteuer ab, mir bleibt aber trotzdem noch einiges.

Ja – und wenn der Diesel im Herbst wieder in Richtung 1,40 EURO geht, dann spare ich noch mehr.

Neben der Verbrauchsersparnis habe ich beim Diesel  auch einen deutlich höheren Wiederverkaufspreis als bei einem Benzinbus. Die Abwrackprämie ist für mich bestimmt kein Geschäft.

Das ganze schreibe ich aber nicht, weil mich Kostenrechnungen beim Auto besonders interessieren, sondern weil es ein gutes Beispiel, dass man Expertenmeinungen oft mit größter Vorsicht begegnen muss. Zum Beispiel auch beim Überlegen, ob sich eine Solaranlage auf dem Dach lohnt.

🙂 Und auch, weil die Geschichte zeigt, dass Sparsamkeit (der Bus) und Faulheit (ich als tankfauler Mensch) oft doch ganz gute Ratgeber sind.

Also: Sei sparsam und faul und misstraue einem jeden Experten!

RMD

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