Botschaften und Metaphern / Weihnacht 2.0

Für Liebe und Friede.

Für das Ehren und Achten der gesamten Schöpfung.

Gestern hat der Willy Michl für uns im Lustspielhaus seine Weihnachtsbotschaft gespielt und gesungen. Mit der ihm angeborenen Leidenschaft hat er plädiert für
„Respect, honour and love!“
Und „den immer-währenden Frieden“ gefordert. Das hat mir wie jedes Jahr gefallen. So war das Konzert am Abend des ersten Weihnachtsfeiertag vielleicht sogar mein persönliches Weihnachts-Highlight.

Willy Michl im Lustspielhaus zu München (2011 - fotografiert von Rolo Zollner)
Willy Michl im Lustspielhaus zu München (2011 – fotografiert von Rolo Zollner)

Vor kurzem habe ich in einer communitiy diskutiert, wie man eine freie Bewegung am besten weiter entwickeln kann, ohne dass sie in Gefahr gerät, zur systemischen Institution zu werden. Einer der Gesprächspartner hat gemeint, man müsse dem Motto folgen:
„Lead, follow or get out of the way!“
Das erinnert mich zu sehr an das Denken in der Army, so mag ich es nicht.

Allerdings fällt mir da die Aufschrift in großen Lettern am Heck des riesigen Weltraum-Kreuzers in Mel Brooks Spaceballs ein
„We brake for nobody!“
Auch das klingt nach einer klaren Ansage, die sogar gar nicht die meine ist! I don’t like this.

Da ist mir sehr viel lieber
„Love it, change it or leave it!“
Das halte ich für ein gutes Motto, es gefällt mir allein schon wegen meiner Sympathie für den und meinem Respekt vor dem Deserteur.

Vor einem Jahr waren wir in einem größeren Meeting in der Klemme. Heiko (Bartlog – ein Freund) ist dann, um die Blockade auszulösen, aufgestanden und hat die drei T’s an die Tafel gemalt:
Trust – Transparenz – Team
Darum geht es. Wobei mir das Wort „Vertrauen“ an Stelle von Trust besser gefallen hätte. Aber dann wäre es ja aus dem TTT ein VTT geworden und der ganze schöne Stabreim futsch gewesen 🙂

Was mir gegen den Strich geht, aber immer weiter gelebt wird ist
„Morden – Rauben – Brandschatzen!“
Das ist in der Reihenfolge sinnvoll – erst die Menschen umbringen, dann sie ausrauben und ihre Häuser abbrennen. Aber das sollte langsam der Vergangenheit angehören.

Genauso grauenhaft ist auch
„Töten – Foltern – Vergewaltigen!“
Das wird sogar heute wieder häufig angewendet – natürlich im Kampf für die gute Sache. Dafür kann man doch nicht sein! Ich verstehe gar nicht, wie man da nicht zum totalen Pazifist werden kann! Denn es ist eine Binsenweisheit, dass jeder, der gegen irgend etwas kämpft, letztendlich scheitern wird. So ehre, respektiere und liebe ich Pazifisten. So wie der Willy seinen Bruder Konstantin (Wecker) im Konzert geehrt hat.

So wäre ich gegen die Wiederbewaffnung der BRD und den Wieder-Aufbau der Rüstungsindustrie gewesen, wäre ich damals nicht zu klein gewesen. Heute verehre ich seit vielen Jahren John Lennon und bin für
„Give peace a chance!“
und
„All you need is love!“

Das „Denglisch“ stört mich übrigens nicht. Sind doch ins Bayerische schon vor weit über 100 Jahren soviel schöne Begriffe aus dem Französischen eingewandert,als Folge einer „kleinen Globalisierung“. Und die Vermischung der Sprachen ist halt eine der besseren Folgen der „großen Globalisierung“. Und warum soll ich auch für „Reinheit der Sprache“ sein? Rechnen und bald Lesen und Schreiben sind ja auf dem Rückzug. Warum sollen dann die überformalen und komplizierten Sprachen sich nicht auch verändern?

Ich habe jetzt noch zwei Feiertage Zeit, mir zu überlegen, was ich mit diesem Artikel sagen wollte. Heute denke ich, dass er ein brand-neuer und doch uralter Appell für Achtsamkeit, Anerkennung, Augenhöhe, Gemeinsamkeit, Offenheit, Respekt, Transparenz, Vernunft, Vertrauen und Wertschätzung ist. Auf dieser Ebene möchte ich mit allen Menschen kommunizieren. Und kundtun, dass Liebe und Frieden wie das Ehren und Achten der gesamten Schöpfung mir am wichtigsten sind.

Meine Zeit im letzten Jahr habe ich am liebsten mit Menschen verbracht, die ähnlich denken. Das war wunderschön, so will ich es in 2016 auch halten!

Euch möchte ich einen genialen Wunsch weitergeben, den mein Freund Aebby (Eberhard Huber) mir und Freunden gesandt hat und über den ich mich sehr gefreut habe:

„Möget Ihr viele Begegnungen mit Menschen haben, die Hoffnung statt Angst und Ärger verbreiten!“

Denn ich liebe Euch!
Das zu schreiben kann ich mir leisten, folge ich doch einfach meinem neuen Lieblingssatz:
„Einen Scheiß muss ich!“
(Mit Dank an Nadja und Stefan!)

RMD
(inspiriert vom Weihnachtskonzert des „Sound of Thunder“ am 25. Dezember 2015 im Lustspielhaus zu Schwabing, der wie ich im 66. Winter steht und den ich schon seit mehr als 40 Jahren ehre und achte.)

P.S.
Das Bild ist von meinem Bruder Rolo Zollner, der nun sein Wigwam in Burghausen aufgeschlagen hat. Das Bild steht unter Common Licence, Ihr dürft es also nutzen, wenn Ihr die Quelle und den Rolo als Fotograf angebt.

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