Heute morgen lese ich im lokalen Teil der Süddeutschen einen Artikel zu einem umstrittenen Programm der Landeshauptstadt mit dem Titel „München steigt auf“. Die Landeshauptstadt will mehr Mitbürger vom Auto aufs Fahrrad bringen und hat sich dazu ein nur teilweise originelles Programm einfallen lassen.

Das kostet Geld, ist ein wenig gekünstelt und steht deswegen in der Kritik. Viel wird es nicht bringen. Andere meinen, dass man das Geld (800-000 € ?) wahrscheinlich sinnvoller für Fahrradfahrer einsetzen könnte.

Die  Gegner des Radfahrens nutzen das Programm als Anlass, auch gleich fleißig wieder auf die Radfahrer einzudreschen. Von diesen Rowdies gäbe es eh schon viel zu viel in München.

Der Intention des Programms finde ich OK. Die Umsetzung schlecht.

Deshalb erteile ich ausnahmsweise einen Rat:

Liebe Stadtväter der Landeshauptstadt,

erlasst doch einfach eine Maut für Fahrzeuge mit Brennstoffmotor in Eurem Burgfrieden!

Da gibt es dann zwar wieder ein großes Gezeter und Weltuntergangsprophezeiungen von Lobbyisten und Interessensgruppen. Aber wenn Ihr da durch seid, dann erreicht Ihr Eure verkehrspolitischen Ziele! Und München wird noch lebens- und liebenswürdiger.

Und was Städte wie Singapur schaffen, das schafft Ihr auch. Und in 10 Jahren wird es sowieso in jeder Metropole der Welt eine solche Maut geben. Warum wollt Ihr nicht die Vorreiter der Zukunft werden …

RMD

P.S.
Das schöne Bild habe ich aus Wikipedia, es ist unter der Creative Commons-Lizenz freigegeben. Der Fotograf und Inhaber der Rechte ist David Kostner.

3 Antworten

  1. Widerspruch.
    Mautsystem bedeutet Verwaltungsaufwand.
    Vor allem aber:
    Wird dadurch die Effektivität des Radverkehrs erhöht ?
    Ganz klar nicht.

    Dabei ginge es so einfach:
    Sämtliche Radwege abschaffen, Fahrzeuge gehören auf die FAHRBAHN. Es ist noch nicht lange her, daß wieder eine parallel zur Fahrbahn fahrende Schülerin von einem rechtsabbiegenden LKW zermalmt wurde.
    Wer kommt auf den Schwachsinn, eine Geradeausspur für Fahrräder auf der rechten Fahrbahnseite anzuordnen und die Rechtsabbiegerspur für KFz auf der linken ?

    Wer kam überhaupt auf den Schwachsinn, qua ‚blauem Lolli‘ die Fahrbahnnutzung für Radfahrer zu verbieten?

    Unglaublich, aber wahr: Die Nazis, die dem Kraftfahrzeug-„Führer“ buchstäblich freie Bahn schaffen wollten !
    Auch das Ziel der Städteplaner in den 60er, 70er Jahren war, Autos in die Stadt zu locken – gelungen, mit den bekannten Auswirkungen.

    Also:
    Gleichberechtigung für Radfahrer macht das Radeln attraktiver – und was attraktiv ist, wird genutzt.

    Gruß HB

  2. Akzeptiert. Glaube trotzdem, dass alles, was Mentalität und Selbstverständnis der Autofahrer ein wenig zurück drängt, den Menschen (auch den Autofahrern) gut tut.

  3. Ja, genau.
    Und dieses Selbstverständnis der Autofahrer wird dadurch
    zurückgedrängt, wenn ihnen der Gesetzgeber begreiflich
    macht, daß die Straßen für alle da sind – ibs. auch für
    Radfahrer.

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