Arcandor und Quelle – und unsere Kanzlerin rettet nicht mehr!

quelleUnsere Kanzlerin und die große Koalition wollten bis vor kurzem die ganze Wirtschaft retten. Dann haben ein paar „Polls“ gezeigt, dass die deutschen Bürger mehrheitlich wohl dagegen sind, Unternehmen in Schwierigkeiten durch den Einsatz von Steuergeldern zu retten.

Ganz schnell hat unsere Kanzlerin umgeschaltet – und rettet nicht mehr. Erstes Opfer war Arcandor. Auch das Versandunternehmen Quelle aus Fürth, eine Arcandor-Tochter und für mich eines der großen Symbole aus der Wirtschaftswunder-Zeit, droht unterzugehen. Das schöne Bild des Quelle-Geländes ist übrigens aus Wikipedia.

Jetzt will die Bayerische Staatsregierung die Quelle GmbH retten. Mit einer Bürgschaft von 20 Millionen. Das Land Sachsen soll 5 Millionen beisteuern. Mit einer erweiterten Bundesbürgschaft (was ist das eigentlich) sollen es 50 Millionen für Quelle werden. Im selben Nachrichtentext steht dann aber, dass die Quelle einen weiteren dreistelligen Millionenbetrag zum Überleben braucht. Klingt nicht Vertrauen erweckend.

De 50 Millionen werden für die Erstellung des Katalogs für das Weihnachtsgeschäft gebraucht. Wird wirklich nicht verstanden, dass das Versandgeschäft über Kataloge wohl nur noch in Nischengeschäften funktionieren kann? Jetzt könnte man sagen, dass die Versandhäuser ihre Kataloge halt auch im Internet einstellen müssen. Das tun sie aber schon seit langem – und wahrscheinlich ist es sinnlos. Die normalen Quelle-Käufer sind keine Internet-Nutzer (und sterben aus). Die Konkurrenz im Internet übermächtig.

Im Internet gibt es globale Handelsplattformen wie Amazon oder Ebay. Kunden suchen sich die günstigsten Anbieter über Suchmaschinen und kaufen bei kleinen oder großen Spezialanbietern ein. Den maßgeschneiderten Anzug kann ich in Hongkong (oder England) mit persönlicher Spezifikation was Stoff, Futter usw. angeht, günstig und schnell bekommen. Warum soll man sich noch mit dem Risiko der Konfektionsgrößen ab und mit Massenware zufrieden geben?

Wie sollen Warenhäuser und Versandhäuser, die in der realen „Point-of-Sales“- und in der Papierkatalog-Welt nach heutigem Stand der Dinge keine Zukunft haben, diese im Internet haben?

Macht aber nichts, die 50 Millionen sind ja eh nur eine „peanut“. Und es ist Wahlkampf.

Aber guck mal, da gibt es die IKB, die gerade von einem amerikanischen Investor billigst erworben wurde. Die braucht auch schon wieder dringend Geld!

Und ohne all das verschulden wir uns mit 310 neuen Milliarden bis 2013! Aber meine Gesprächspartner bei Behörden und Kommunen machen sich trotzdem sorgen, wie sie über die nächsten Jahre ihr Dienstleistungsangebot aufrecht erhalten sollen. Denn sie trotz der Riesenneuverschuldung drohen überall massive Budget-Kürzungen. Wie passt das alles zusammen – liebe Politiker?

RMD

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