Winterliche Radfahrt durch München

Es schneit mal wieder. Nicht so ganz schlimm, aber es bleibt doch einiges liegen. Am Morgen kurz nach Acht bin ich unterwegs von Riemerling zur IHK zwischen Balan- und Rosenheimerstr. in München. Im Landkreis sind die Radwege so halbwegs geräumt. Ab der Stadtgrenze zu München, der selbsterklärten“Radlerhauptstadt“, wird es schlimm. Radwege wie auch Fußwege sind gar nicht geräumt. Aber das stört den Radler nicht. Hat er doch Spikes an den Reifen – und da er ein wenig früher weggefahren ist, ist es auch nicht so schlimm, dass es langsamer geht.

Ein junger und kugelrunder Herr steht an einer roten Ampel. Zwischen den Lippen die Kippe. So zwischen nett bis besorgt fragt er den Radler, ob das nicht gefährlich wäre, bei so einem Wetter zu radeln? Der Radfahrer denkt sich, ob es nicht gefährlich wäre, zu rauchen und so dick zu sein. Aber er verweist nur auf seine Reifen mit Spikes und meint, dass es damit schon ganz gut gehen würde.

Dann kommt er bei der IHK an. Es wird ein guter Termin. Eine Stunde später geht es weiter  in die Innenstadt in die Thierschstraße. Im Umfeld des deutschen Museums ist aber gar nicht mehr geräumt. Ja, ja – Radlerhauptstadt München. Aber war dann auch wieder ein guter Termin.

Es geht weiter zum Gasteig. Da warten zwei junge Studenten in der Osteria auf mich. Die Osteria war ehemals das Café Atlas – für ein paar Jahre mein „City Office“. Das Essen ist gut, mit einem günstigen Preisleistungsverhältnis. Aber es ist laut und so nicht mehr als City-Office zu gebrauchen.

Eins, zwei, drei, die Termine sind vorbei. Es geht zurück in die Heimat zum vierten Termin. Um 14:30 will der Radler dort ankommen. Das Ziel ist Unterhaching, der Weg die Balanstraße. Eigentlich gibt es da einen Radweg. Der ist aber verschneit und von den Schneepflügen auf der Straße zum Teil zugeschoben. Unbenutzbar. Auch die Gehwege sind total tief im Schnee. Dies auf mehr als 90 % der Strecke. Und die Straße ist nicht so verlockend. Der Radler denkt sich: Da machen die so einen Geschiss, wenn vor dem eigenen Hause der Gehweg nicht geräumt ist. Nur in der Landeshauptstadt interessiert das keinen. Komisch.

Mit 14:30 wird es knapp. Also Tempo machen. Im Landkreis ist der Fahrradweg wieder geräumt. Und so klappt es dann doch noch so halbwegs. Mit fünf Minuten Verspätung geht es ins nächste Meeting.

RMD

P.S.
Das war so eine kurze Niederschrift des heutigen Tages. Die Termine aber waren alle ausgezeichnet.

4 Antworten

  1. Hallo Roland,
    mir ist nicht ganz klar, weshalb Sie nicht die Straße benutzen – dazu ist sie schließlich da.

  2. Auf der Straße fahren war heute gar nicht appetitlich. Viel Salz und mehrere Autofahrer, die den Radfahrer demonstrativ überholen, dann kurz vor ihm wieder einscheren, ihn mit üblen Gesten bedeuten, dass er ein A….loch ist und ihn dann bewusst mit dem Salzmatsch bespritzen haben mich wieder auf den rechten (Rad-)Weg gebracht.

  3. Das ist aber nun wirklich unschön.

    Ist mir im gesamten Oberland noch nicht passiert – ganz im Gegensatz zu Stuttgart, aber diese Schwaben meide ich eh wie resp. als die Pest.

    Das Verhalten der Autofahrer mag an zwei Dingen liegen:

    1. Sie fahren zu weit rechts, da meinen die Autlsten, sie könnten sich
    irgendwie durchquetschen und tun das dann auch. Seit langem bin
    ich deshalb dazu übergegangen, fast mittig auf der Straße zu fahren.

    2. Helm vermeiden !
    Der Helm, das ist mittlerweile durch Studien belegt, provoziert bei anderen
    Verkehrsteilnehmern Aggressionen. Übrigens auch bei mir.

    Gruß HB, diesmal aus Fuerteventura, wo man sich Eis und Schnee gar nicht recht vorstellen kann.

  4. Hi Hans, Autismus bei Autofahrern ist eine logische Folge der Situation von sozialer Isoliertheit im Auto. Weiter werden dadurch begünstigt: Die unqualifizierte Beschimpfung anderer Verkehrsteilnehmer, die gefühlte eigene Überlegenheit und nicht zuletzt viele irrationale Wutausbrüche, oft mit schrecklichen Folgen.

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