Den Mittwoch (1. Juli) verbringen wir in Trondheim.
Für mich ist es ein körperlich fauler Tag. Vormittags nur Internet-Aktivitäten. Erstaunlich was man von einem Schiffsbalkon aus so alles machen kann. Der schönste Arbeitsplatz der Welt. Und immer wieder fahren tolle Schiffe vorbei (siehe unteres Bild).
Trondheim ist ein interessantes Städtchen. Es gibt ein kommunales Fahrrad-System, das heißt dass man Fahrräder gegen Kaution kostenfrei benutzen kann.
In Trondheim finden wir auch den den ersten (1993 in Betrieb genommen) und wohl bisher einzigen Fahrradlift der Welt. Die Sykkelheisen Trampe ist 130 Meter lang, der rechte Fuß ruht auf einer Platte und der linke auf dem Pedal. Und schon rollt man den Berg in Schrittgeschwindigkeit hinauf.
Ist doch auch eine gute Idee. Ein Lift für Fahrradfahrer!
🙂 Ich träume zwar mehr von überdachten Radwegen, besonders zwischen Ottobrunn und Unterhaching.
Ansonsten gibt es einen komplett aufgeschütteten Hafen, viele Schiffe und schöne alter Häuser. Und natürlich in ein Einkaufszentrum umgebaute Getreidespeicher.
Wir treffen einen deutschen Fahrradtouristen. Eher so der “Abenteurer-Typ”. Seit fünf Wochen ist er mit dem Fahrrad entlang der Fjorde unterwegs. Und total begeistert.
Und morgen geht es wieder zurück nach Süden. Ziel ist der Geirangerfjord, in den wir um 6:00 einlaufen sollen. Das ist eine 15 km lange Fortsetzung des Sunnyfvsfjord. Wir wollen nahe Geiranger ankern, 100 km entfernt von der Küstenlinie. Der Geirangerfjord soll einer der schönsten Fjorde sein, auch als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Morgen um 8 Uhr früh treffen wir uns dann mit den drei Fahrrad-Scouts aus Österreich und der Schweiz und wollen den 1500 Meter hohen Dalsnibba erklimmen. Die Aussicht soll sich lohnen – aber mir ist auch schon ein wenig bange vor den Höhenmetern. Immerhin waren die bisherigen Tage auf dem Schiff für meine Kondition und mein Gewicht nicht ganz so gut.
Aber wie hat der Kaiser mal gesagt: Schau’mer mal. Wird schon irgendwie gehen.
Heute Abend wird es keinen Sonnenuntergang geben. Denn um 21:30 tauchen wir aus der Sonne ohne Übergang in dichten Nebel ein. Das Schiff wird heute Nacht wieder kräftig hupen. Aber – wie der Kapitän heute gesagt hat – das gehört halt zum Schifffahren dazu. Und ich bin so müde, dass ich trotzdem gut schlafen werde. Die Barbara schläft auch schon wieder. Schluss mit Urlaubstagebuch und gute Nacht!
RMD