
Mit unbestreitbarer Maestria gelingt es Katzenbach das drückend-fade, gleissend-sterile, trostlos-organisierte und hirnrissig-verzweifelte Ambiente einer psychiatrischen Anstalt in unserer Vorstellungskraft entstehen zu lassen. Ausweglosigkeit als grausame Institution…
Vor diesem masslos erschütterndem Hintergrund versteht es der Autor leider nicht seinen Haupt- und Nebenpersonen Profil und Seele einzuhauchen. In seichten Gewässern verliert sich kein Blick in schwindelerregende Abgründe, im Flachland ist kein Platz für luftige Höhen.
Plot und Charaktere wiegen uns in sanfter Gleichgültigkeit, das fast lächerlich „gute“ Ende bringt mehr Frust als Erleichterung.
Auf der Bahnreise von Paris nach Moskau war „Die Anstalt“ ein eher langweiliger Reisebegleiter.
Das wärs für heute!
HPK


