
Gestern am späten Abend haben uns die Inseln vor dem Geirangerfjord an die Südsee erinnert. Von den Konturen waren sie genauso sanft, aber viel zahlreicher und abwechslungsreicher.
In der Nacht kein Nebel, kein Hupen und eine ganz leise Einfahrt nach Bergen. Wir verlassen das Schiff und gehen zur Talstation der Fløien-Bahn. Eine Standseilbahn – ganz wie in Österreich oder in der Schweiz – bringt uns auf über 300 Meter hoch. Dann kann man noch bis auf 400 hochlaufen.

Beim Bummel über dem Fischmarkt in Bergen sehen wir eine Verkäuferin an einem Fisch-Imbiß. Sie sieht der besten Freundin unserer großen Tochter absolut ähnlich. Und sie ist es tatsächlich. Sie hat ihr Studium in Badenwürttemberg abgeschlossen und reist nun durch die Welt. Und verkauft jetzt Krabbenbrötchen am Fischmarkt in Bergen. Die Bezahlung wäre sehr gut, meint sie.
Das letzte Mal haben wir die Franzi an der S-Bahn-Station in Ottobrunn getroffen, auf dem Wege zum Sugar Daddy. Und jetzt treffen wir sie in Bergen wieder. So klein ist die Welt!
Bergen aber war viele Jahrhunderte über dem Landweg praktisch nicht zu erreichen. Jetzt startet von hier die Bergen-Bahn nach Oslo. Einen Flughafen mit nationalen und internationalen Verbindungen gibt es auch. Und es ist viel Betrieb in Bergen. Zahlreich laufen die Schiffe ein und aus, über Stadt und See kreisen Wasserflugzeuge und Hubschrauber – und natürlich hat uns der Autoverkehr auch wieder.
Es ist nicht nur permanent ziemlich laut, man merkt auch, dass die Luft nicht mehr so rein ist wie auf See. Zur sauberen Luft über dem Atlantik schreibe ich aber noch später einen eigenen Artikel.

Es gibt noch eine Seilbahn in Bergen, die uns zum noch höher gelegenen Ulriken bringen könnte. Wir sind aber faul und setzen uns am Nachmittag aufs Schiffsdeck und betrachten das Treiben in der Stadt und im Hafen von Deck 12. Ist auch schon ganz schön hoch.
Die Princess Daphne der Hansa Kreuzfahren hat Mittag auf der anderen Seite des Kais angelegt.

Die Princess ist noch leer, auf dem Deck liegt der Kapitän und sonnt sich ganz alleine auf einem weißen Liegestuhl.
Auch ein Schiff von Aida-Kreuzfahrten, die Aida-Cara, liegt im Hafen. Die kam heute recht früh aus Göteburg und wird am Abend um 20 Uhr mit Ziel Hamburg (408 nautische Meilen, das entspricht 756 Kilometer) in See stechen. Da sind bei uns aber schon wieder seit ein paar Stunden die Leinen los.
Morgen ist Seetag, ein Tag zum Arbeiten und Nachdenken. Jetzt springe ich aber erstmal in den Schwimmingpool und schließe mein Urlaubstagebuch.
RMD


