VI. Irkusk – Ulaan Baator 8.6.09 – 10.6.09

Im Schneckentempo verlassen wir Irkusk, bei Einbruch der Nacht.

Russische Pass-und Zollkontrolle erfolgen in Naouchki. 30 Minuten vor der Ankunft verschliesst das Zugpersonal sämtliche Toiletten und Waschräume… für die kommenden 9 Stunden. Schlechte Zeiten für Prostataleidende und Durchfallgehetzte.
Die Ausdehnung des Bahnsteiges erinnert an den Roten Platz, das Volumen der Verwaltungsgebäude an eine blühende Handelsstadt, die öffentlichen Toiletten an ein 5 Sterne Hotel. Erleichterung kostet 8 Rubel (0,20€).
Der Bahnhof ist leere Verpackung, potemkinsche Kulisse. Der Rest sind verdörrte Pappeln, schmutzige Sandwege und tanzende Staubwirbel vor grauen Mietskasernen. Ein Kind wippt auf einer verrosteten Schaukel, trister Zeuge einer trostlosen Welt. Schamhaft versteckt sich ein erbärmlicher Laden jenseits des Bahnhofs, einsam steht unser Wagen auf verlassenen Gleisen.
Naouchki ist weder Abfahrt noch Ankunft, Naouchki ist Nichts. Die Zeit steht still.
Eine Lokomotive erlöst uns, die Passkontrollen sind endlos, die Zollformalitäten penibel. Langsam rollen wir gen Mongolei.
In Sükhebaatar weht frischer Wind, die mongolischen Kontrollen sind zügig, auf dem Bahnsteig warten Passagiere, wir hängen uns an den Zug nach Ulaan Baator.
Praktische Hinweise
Speisewagen ist Fehlanzeige, Reiseproviant aus Irkusk überlebenswichtig.
HPK



