Von Ottobrunn nach Unterhaching #15 „Die Elektronik im Schwimmbad“

BILD1920Am Montag, den 14. Dezember 2009, habe ich in einem Artikel die neue Technik im Phönix beschrieben. Über den neuen intelligenten Chip in runder Plastikeinhüllung (auf dem Bild grün) berichtet, auf gutem Denglisch genannt Coin, der meinen Zutritt regelt, mein Garderobenfach verriegelt und die Länge meines Aufenthalts als Teil eines hoch komplexen elektronischen Systems überwacht. Und für den ich bei Verlust 40 EURO zu zahlen habe.

Ich war besonders skeptisch gegen die aufwändige Elektronik an den Garderobenfächern. In dem schwarzen Kasten steckt viel davon drin. Das meiste übrigens in einem durchaus nicht kleinen schwarzen Kasten auf der Rückseite der blauen Tür (auf dem Bild nicht sichtbar).

Das alles zum Verschließen eines einfachen Kleiderfachs. Aus Umweltgründen wird das ganze über einen kleinen Akku (!) mit Energie versorgt. Der soll drei Jahre halten und muss dann wieder aufgeladen werden. Könnte aber gut sein, dass die Technik in drei Jahren überholt ist.

Jetzt ist die Elektronik ein gutes Jahr alt. Während der Freibadesaison vom 15. Mai bis zum 13. September habe ich das teure Phönix nicht besucht und war mit meiner Saisonkarte natürlich immer im Freien schwimmen.

Jetzt sind wir aber wieder in der kalten und dunklen Jahreszeit und ich gehe für diese 8 Monate des Jahres regelmäßig ins Phönix zum Schwimmen. Und gleich bei einem der ersten Besuche habe ich es gemerkt: Die neue Elektronik mag mich nicht (mehr).

Ich stecke meinen Chip in den gelben Schlitz des nächsten freien Fachs. Funktioniert nicht. Die Elektronik piepst mich dreimal an. Und ich suche mir halt ein anderes.

Da frage ich doch mal den Bademeister, wie das mit der Elektronik so wäre. Sein Gesicht verfinstert sich. Dauernd hätte er Ärger damit. Und 10 bis 15 Fächer müssten in der Woche ausgetauscht werden. Mindestens – fügt er hinzu.

Ist dieser elektronische Overkill – nicht nur im Schwimmbad – wirklich nötig? Oder macht man das nur, weil es halt modern ist?

Die Landeshauptstadt soll übrigens harte Plastikkarten mit Löchern haben, die wohl rein mechanisch abgetastet werden. Und im Freibad Unterhaching gibt es noch die guten alten Schlüssel, und eine 1- oder 2-EURO-Münze reicht da als Pfand für den Schlüssel aus. Und der Schlüsselschwund ist sehr gering.

Klingt beides für mich nach einer einfacheren, intelligenteren und billigeren Lösung.

RMD

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