Gressthal – Projekttagebuch (Gressthal V)

Gressthal ist veröffentlicht!

Eigentlich wollte ich „nur“ das Buch eines Freundes veröffentlichen und damit die Welt ein wenig verbessern. Daraus ist mehr geworden und ich habe so etwas ähnliches wie einen Verlag gegründet, einen „Imprint“. Er heisst m!A, die Abkürzung steht für „Mensch im Anthropozän„.

Das Buch „Gressthal“ ist jetzt als Hörbuch veröffentlicht. Gressthal war der Arbeits-Titel, das Buch heißt jetzt „Eine Kindheit auf dem Dorf und hat den Untertitel „Schnappschüsse aus dem Leben eines kleinen Buben“.

Aber eins nach dem anderen. Mein Freund heißt Rudolf Bayer, er ist (nicht nur) für mich einer der wichtigsten Informatiker der Welt. Weil er unter anderem auch Erfinder des „b-tree“ ist. Ohne den binären Baum (es gibt auch Leute, die behaupten, das „b“ vom b-tree stände für Bayer oder Boeing) sind Datenbanken nicht vorstellbar. Und ohne Datenbank wäre der Siegeszug der ITK-Technologie nicht möglich gewesen und es gäbe auch kein Internet.

Wie es das Schicksal wollte, hat Rudolf Bayer mich an der TUM zweimal mündlich im Fach Informatik geprüft, sowohl im Vordiplom wie auch im Hauptdiplom. Dann haben wir uns aus den Augen verloren und Jahrzehnte später neu kennen gelernt und befreundet.

Rudolf Bayer ist zirka 10 Jahre älter als ich und hat eine Karriere hinter sich, die mich sehr beeindruckt. Er hat viele Jahre in den USA geforscht / gearbeitet und mit Rechnern gearbeitet, die ich nur vom Hörensagen kenne.

Rudolf ist nicht nur Forscher und Lehrer, sondern auch Unternehmer. Er ist ein Optimist, der die Welt besser machen will. Und er ist ein Autor, der sehr gut Geschichten erzählen kann!

Aufgewachsen ist er in Greßthal, heute einem Gemeindeteil der Gemeinde Wasserlosen im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt in Bayern. Seine Eltern hatten dort eine Schmiede und Landwirtschaft. Seine frühen Erinnerungen aus der spannenden Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges und Start der Bundesrepublik hat er in „Eine Kindheit auf dem Dorf“ (Buchtitel) aufgeschrieben. Für sich und seine Familie. Das Buch wurde nie veröffentlicht und genau fünfmal gedruckt.

Ich durfte das Buch lesen. Es hat mich im Herzen berührt. Die menschlichen Geschichten des Rudolf Bayer sind es wert, viele Menschen zu erreichen. Das Buch wurde mir wichtig.

So habe ich einen Verlag m!A gegründet. m!A steht für ‚Mensch im Anthropozän‘. In all meinen Veröffentlichungen in m!A geht es um das Leben von Menschen und deren Rolle auf unseren Planeten.

Zwei Jahre hat es gedauert. Jetzt ist das Buch als Hörbuch verfügbar! Gesprochen von Karlheinz Gabor. Bookstream hat dieses Werk veröffentlich. Neben zwei weiteren (über die ich bei Gelegenheit in eigenen Artikeln berichte) unter meinem Imprint m!A.

Ab jetzt kann man es auf allen gängigen Download- und Streamingportalen finden! Wer das Buch lesen will, der findet es auch auf der landing page von m!A.

Hier mein Text zum Buch:


Gressthal 1945 ++

Der junge Rudi wird in der Mitte des 20. Jahrhunderts erwachsen. Er lebt im kleinen Dorf Gressthal. Der Bauern- und Handwerkerbub beobachtet das Leben in seinem Dorf sehr genau. Es ist Nachkriegszeit, die junge Bundesrepublik Deutschland schlüpft gerade aus ihrem Ei.

Der größte Krieg seit Menschengedenken ist vorbei, die Welt befindet sich in brutaler Unordnung und im totalen Umbruch. Der technologische Wandel kommt mit Macht. Der aufgeweckte Bauernjunge vom Land Rudolf  berichtet davon in seinen Geschichten. Das Leben kurz vor und nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ist hart, grausam und dennoch schön.

Die Normalität dieser Welt hat mich überrascht und bei mir Sehnsüchte geweckt. Sie ist nur 70 Jahre her, erdgeschichtlich ist das weniger als ein Wimpernschlag. Mir ist bei der Lektüre klar geworden:

Es gibt kein Zurück mehr!

Nicht eimal um die 70 Jahre können wir das Rad zurückdrehen. Zu sehr hat der Mensch die Welt verändert. Dies seit Jahrtausenden. Er hat keinen Stein auf dem anderen gelassen. Die menschlichen Geschichten des kleinen Rudis zeigen uns die Welt zur Mitte des 20. Jahrhunderts aus den Augen eines Lausbuben. Sie versöhnen und schmerzen. Der Leser fragt sich, ob es in 75 Jahren noch Lausbuben geben wird.

Der Lausbub Rudolf wird später raus in die Welt gehen und zum Professor und “Erfinder der Datenbank” werden (siehe b-tree). Ohne Datenbanken gibt es keine Digitalisierung und auch kein Internet.

Da wundert es nicht, dass der international renommierte Informatikprofessor Rudolf Bayer einen Schmied zum Vater hat, der landwirtschaftliche Maschinen konstruiert und baut. Und der Ursprung der Digitalisierung sich auch ein wenig in Gressthal befindet.

Die Geschichten von Rudolf haben mir einmal mehr gezeigt, dass die Menschheit sehr weise sein muss, um ihren Planeten zu schützen und zu überleben. So, wie es heute läuft, kann und darf es nicht weiter gehen.

Roland Dürre im November 2021


RMD

P.S.
Das ist ein Artikel, bei dem ich Euch bitte, ihn zu verteilen. Sei es über Twitter und Facebook, XING oder Linkedin oder was auch immer. Damit viele Menschen von dem schönen Buch von Professor Rudolf Bayer erfahren.

Das Beitragsbild zeigt die Pfarrkirche von Greßthal.

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