Dr. Heribert Prantl. Das Grundgesetz-Wunder. Ein deutscher Liebeskummerbrief zum sechzigsten Jubiläum der Republik und ihrer Verfassung. IF-Forum 2.4.2009

Von ee
2Kommentare

hp_6773_bZum 25.Geburtstag der Interface AG teilte Herr Prantl seine Gedanken zum 60. Jubiläums des Grundgesetzes mit knapp 60 begeisterten Gästen.

In einer Liebeserklärung an die Grund- und Freiheitsrechte unserer Demokratie beschrieb er die 3 Säulen unseres Grundgesetzes und ihre Bedrohungen durch die aktuelle Politik.

hp_67801Die Freiheitsrechte,  die die Gründungsväter der Verfassung als Reaktion auf den Unrechtsstaat des dritten Reiches aufgestellt haben, werden durch die aktuelle „Sicherheitspolitik“ immer weiter eingeschränkt. Im sichersten Deutschland aller Zeiten scheint der Staat seinen Stolz auf Grund- und Freiheitsrechte verloren zu haben, die in der unsicheren Nachkriegszeit als Scheck auf unsere Zukunft formuliert wurden.

Das  Grundgefühl, dass es in unserer Republik gerecht zugeht, wird von immer größerem Mißtrauen abgelöst;  die Wirtschaftskrise fördert eine Vertrauenskrise der Bürger und ein nicht zu vernachlässigender Teil der Bevölkerung fühlt sich von Armut bedroht.  Da eine Demokratie Bürger ohne Existenzangst braucht, hat destruktiver Kapitalismus negative Auswirkungen.Die Bedrohung der dritte Säule „Demokratie als Gemeinschaftsveranstaltung“,  an der möglichst viele Bürger aktiv mitwirken, sieht man deutlich an der wachsenden Anzahl von Nichtwählern. Den Rückzug des Staates aus vielen Bereichen des täglichen Lebens führt zu einem „Staatssterben“, bei dem der Wähler immer weniger mitbestimmen kann und die Bedeutung der Kommune als „Schule der Demokratie“ mehr und mehr abnimmt.

Doch es gibt einen positiven Ausblick:  Carlo Schmid hat mit seinem Glauben an den Menschen Recht behalten.

hp_6783So wünscht Herr Dr. Prantl unserem Grundgesetz mehr Demokratie,  eine „Enthysteriesierungs-Behandlung“ und die Kraft, den Angriffen standzuhalten. An uns alle wandte er sich mit einer Anstiftung zur Solidarität, zum Mitdiskutieren, zur Kritik und zum Widerstand, um sich der Entsolidarisierung, Rücksichtslosigkeit und Einschränkung der Grundrechte entgegenzustellen.

Ein Satz aus dem Vortrag ist mir besonders in Erinnerung geblieben: „Man könnte mal die Klappe halten, wenn es nichts zu sagen gibt!“.

Herr Prantl, Danke dass Sie uns so viel gesagt haben! Ich möchte kein Wort davon missen!

E2E

Ich bedanke mich bei Dr. Edwin Ederle für den so zeitnah zum Vortrag erstellten Bericht. Im nächsten IF-Forum am 7. Juli 2009 wird Dr. Wolfgang Herles vom ZDF zu einem „typisch deutschen Problem“ sprechen.

RMD

2 Antworten

  1. Herr Dr. Prantl setzt sich ja auch seit Jahren für den Volksentscheid ein. Das ist auch ein gutes Mittel gegen Demokratie-Hysterie.

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